Hilfsnavigation
Volltextsuche
Seiteninhalt

Ratzeburg ist Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«

Die Stadt Ratzeburg ist seit 2023 Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«. Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Die Engagierte Stadt begleitet Menschen und Organisationen vor Ort auf ihrem gemeinsamen Weg zu starken Verantwortungsgemeinschaften. In einer Engagierten Stadt arbeiten überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam an dem Ziel, vor Ort gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung zu schaffen. Dadurch entwickeln sich solidarische Gemeinschaften, arbeiten Menschen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zusammen und nicht nebeneinanderher. Gemeinsam werden Lösungen für die Herausforderungen vor Ort gefunden. Die Beteiligten vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- und miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessbegleitung unterstützt.

Zusammen mit der Bürgerstiftung Ratzeburg und der Volksbank Raiffeisenbank eG möchte die Stadt Ratzeburg die vielfältigen Möglichkeiten dieses Netzwerkes nutzen, um insbesondere die Gestaltung des demografischen Wandels und die Zukunft der Innenstadtentwicklung stadtgesellschaftlich mit vielen engagierten Köpfen aus Zivilgesellschaft und Institutionen zukunftsweisend und impulsgebend zu bearbeiten. 

Gerade der Aspekt des voneinander Lernens ist aus Sicht von Bürgermeister Eckhard Graf eine wertvolle Ressource in dem Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt«. "Wir Kommunen, ob klein oder groß, stehen alle vor den gleichen Herausforderungen, bewegen alle die gleichen Fragen. Gemeinsam kommen wir da sicherlich zu viel mehr Lösungsansätzen, als wenn wir alle nur innerhalb unseres Tellerrandes schauen", so Graf.

Ratzeburg wird für den Start in diese interkommunale Netzwerkarbeit eine Tandempartnerin bekommen, eine Kommune, die schon im Programm »Engagierte Stadt« aktiv ist und zu den gleichen Themenfeldern arbeitet. So soll der Einstieg reibungslos gelingen. "Wir freuen uns auf die Mitwirkungs- und Lernmöglichkeiten. Ratzeburg will eine Engagierte Stadt sein und ist es auch schon", sagt Stadtpräsident Andreas von Gropper. 

Für Regionalvorständin Kerstin Andresen von der Volksbank Raiffeisenbank eG ist dies genau der richtige Ansatz für eine aktive Zukunftsgestaltung. „Eine engagierte Stadt braucht das Zusammenwirken von engagierten Köpfen. Denn was einer allein nicht schafft, schaffen viele“, sagt sie mit Verweis auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einem der Gründer des Genossenschaftswesens.

https://www.engagiertestadt.de/ 

Unsere Netzwerkarbeit als "Engagierte Stadt"

Ratzeburg wird Mitglied im bundesweiten Netzwerk »Engagierte Stadt«

Die Stadt Ratzeburg ist Mitglied im bundesweiten Netzwerkprogramm »Engagierte Stadt« geworden. Eine Jury des Programms hat die Bewerbung der Inselstadt, die durch die Stadtvertretung einstimmig befürwortet wurde, angenommen. "Wir haben gemeinsam mit der Bürgerstiftung Ratzeburg und der Volksbank Raiffeisenbank eG eine Interessenbekundung formuliert und als Themenschwerpunkte für eine Mitwirkung im Programm »Engagierte Stadt« die Gestaltung des demografischen Wandels und die Zukunft der Innenstadtentwicklung skizziert. Damit konnten wir die Jury überzeugen", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Er verspricht sich viel von dieser Mitgliedschaft in dem bundesweit tätigen Städtenetzwerk.

Das Programm »Engagierte Stadt« unterstützt den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in Städten und Gemeinden in Deutschland und fördert Kooperationen statt Projekte. Die Engagierte Stadt begleitet Menschen und Organisationen vor Ort auf ihrem gemeinsamen Weg zu starken Verantwortungsgemeinschaften. In einer Engagierten Stadt arbeiten überzeugte Menschen aus gemeinnützigen Organisationen, der öffentlichen Verwaltung und Unternehmen gemeinsam an dem Ziel, vor Ort gute Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung zu schaffen. Dadurch entwickeln sich solidarische Gemeinschaften, arbeiten Menschen und Organisationen aus verschiedenen Bereichen des städtischen Lebens zusammen und nicht nebeneinanderher. Gemeinsam werden Lösungen für die Herausforderungen vor Ort gefunden. Die Beteiligten vernetzen sich in städteübergreifenden Partnerschaften, lernen von- und miteinander und werden in ihrer Arbeit vor Ort durch professionelle Prozessbegleitung unterstützt.

Gerade der Aspekt des voneinander Lernens ist aus Sicht von Bürgermeister Eckhard Graf eine wertvolle Ressource in diesem Programm. "Wir Kommunen, ob klein oder groß, stehen alle vor den gleichen Herausforderungen, bewegen alle die gleichen Fragen. Gemeinsam kommen wir da sicherlich zu viel mehr Lösungsansätzen, als wenn wir alle nur innerhalb unseres Tellerrandes schauen", so Graf. Er sieht Ratzeburg mit Blick auf die vernetzte und sehr engagierte Zivilgesellschaft auch gut darauf vorbereitet, sich in dieses Netzwerk konstruktiv und impulsgebend einbringen zu können. Das Selbstverständnis der Engagierter Städte, die an die Wirkung bürgerschaftlichen Engagements glauben und die sektorübergreifende Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft, Politik und Kommunalverwaltung leben, ist auch in Ratzeburg seit vielen Jahren handlungsleitend. Die 'Partnerschaft für Demokratie' ist dafür beispielgebend.

Ratzeburg wird für den Start in diese interkommunale Netzwerkarbeit eine Tandempartnerin bekommen, eine Kommune, die schon im Programm »Engagierte Stadt« aktiv ist und zu den gleichen Themenfeldern arbeitet. So soll der Einstieg reibungslos gelingen. "Wir freuen uns auf die Mitwirkungs- und Lernmöglichkeiten. Ratzeburg will eine Engagierte Stadt sein und ist es auch schon", sagt Stadtpräsident Andreas von Gropper. 

Für Regionalvorständin Kerstin Andresen von der Volksbank Raiffeisenbank eG ist dies genau der richtige Ansatz für eine aktive Zukunftsgestaltung. „Eine engagierte Stadt braucht das Zusammenwirken von engagierten Köpfen. Denn was einer allein nicht schafft, schaffen viele“, sagt sie mit Verweis auf Friedrich Wilhelm Raiffeisen, einem der Gründer des Genossenschaftswesens.

https://www.engagiertestadt.de/ 

Unsere Themen als "Engagierte Stadt": Demografische Stadtplanung und Innenstadtentwicklung

'Demografische Stadtplanung' in Ratzeburg ... ein Prozess in Bewegung

Mit ihrer Initiative für eine 'Demografische Stadtplanung' will die Stadt Ratzeburg die Herausforderungen und Chancen, die sich im demografischen Wandel abzeichnen, aktiv gestalten. "Die Gestaltung des demografischen Wandels ist ein ganz großes Zukunftsthema auch auf kommunaler Ebene. Stadt- und Dorfgesellschaften werden sich dabei in den kommenden 25 Jahren nachhaltig verändern. Die damit einhergehenden Herausforderungen betreffen alle Bürgerinnen und Bürger gleichermaßen und bedürfen eines politischen und gesellschaftlichen Diskurses, um diese nahe Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Es geht maßgeblich um die Frage, wie das Zusammenleben in der Stadt mit einer steigenden Zahl von älteren Menschen bedarfsgerecht und würdevoll für alle Generationen gestaltet werden kann?", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

Unter dieser Fragestellung wurde im Juni 2023 ein Bürgerforum in der Lauenburgischen Gelehrtenschule organisiert. 35 zufällig ausgewählte Bürgerinnen und Bürger entwickelten mit Unterstützung von ortskundigen Fachleuten langfristige Ziele zur Gestaltung des demografischen Wandels in Ratzeburg entwickelt. Diese wurden in einer Zielpyramide zusammengefasst, die zukünftig handlungsleitend soll. 

Eine interprofessionelle Steuerungsgruppe mit Fachleuten aus Pflege, Seniorenarbeit, Stadtplanung, Karitas, Bildung, Demokratieförderung und Verwaltung begleitet diesen Prozess im Ratzeburger Rathaus.  Als nächstes Etappenziel soll eine fundierte Datenbasis für weitere Planungen entwickelt werden, die Aussagen zur Altersverteilung und zu Begegnungsmöglichkeiten in den Stadtquartieren erfasst, aber auch einen Überblick über die altersgerechte Wohnsituation in der Stadt verschafft. 





Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" zu Besuch in Kiel 2023

Wie lässt sich die eigene Stadt demografiefest und altersfreundlich gestalten? Diese Frage stand einmal mehr im Mittelpunkt des Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung, an dem sich die Stadt Ratzeburg zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland seit Jahresbeginn beteiligt hat. Die dreiteilige Werkstattreihe ging jetzt mit einem Besuch der Landeshauptstadt Kiel zu Ende. Der Blick richtete sich hier auf die altersgerechte Gestaltung von Stadtquartieren und das erfolgreiche Quartierskonzept "anna - Anlaufstelle Nachbarschaft".

Begegnung und Teilhabe sind entscheidende Faktoren für ein gutes Altwerden im eigenen Quartier. Das Konzept der Anlaufstellen Nachbarschaften, kurz 'anna', wird seit 2016 in den Kieler Ortsteilen umgesetzt. Gemeinsam mit den Träger*innen Arbeiterwohlfahrt Kiel (AWO), Diakonie Altholstein, Deutsches Rotes Kreuz (DRK) sowie Stadtteilnetzwerk nördliche Innenstadt Kiel e.V. (NiKi) hat die Landeshauptstadt Kiel die 'annas' in den Kieler Ortsteilen etabliert. Aus ehemaligen Einrichtungen der Offenen Arbeit mit Senior*innen sind Anlaufstellen für alle Nachbar*innen geworden, die den Fokus weiterhin auf ein gutes Leben im höheren Lebensalter legen. Die Schwerpunkte liegen bei der Beratung, Vernetzung und bei der Gestaltung von freiwilligem Engagement. In der 'anna' vor Ort finden Interessierte genaue Informationen zu Ihrem Ortsteil, Aktivitäten und Kontaktmöglichkeiten zu anderen Nachbar*innen.

Als wichtige Begegnungsorte im Quartier für Ältere stehen aber auch diese Anlaufstellen vor den Herausforderungen und Chancen der Digitalisierung. Wo schließt sie Ältere aus, welche Möglichkeiten bietet sie, um die Teilhabe zu verbessern? Die Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Kiel, die Stadtlaborant*innen der Körber Stiftung, die Smarte Kielregion und ältere Besucher*innen der 'annas' haben gemeinsam einen Design Thinking Workshop durchgeführt. Es wurden Ideen entwickelt, wie Mitgestaltung im Quartier und die Weitergabe städtischer Informationen auch digital für ältere Menschen funktionieren können. Drei wichtige Erkenntnisse: 

  • Es braucht niedrigschwellige Lösungen für Ältere. Das beginnt bei verständlicher Sprache in Erklärungen von Geräten und Konzepten.
  • Alter ist divers. Dementsprechend gibt es nicht die eine Lösung für alle Älteren. Manche Senior:innen sind digital bereits fit, andere haben große Berührungsängste.
  • Digitalisierung kann reale Begegnung nicht ersetzen, sondern muss sie ermöglichen, für alle Generationen!

"Beim abschließenden Stadtlabor in Kiel wurde deutlich, wie wichtig quartiersnahe Angebote, sowohl analog wie digital, für eine demografische Stadtplanung sind. Vom Kieler Quartierskonzept "anna - Anlaufstelle Nachbarschaft"  lässt sich auch Ratzeburg durchaus vieles lernen", sagte Bürgermeister Eckhard Graf. 




Ratzeburger Bürgerwerkstatt diskutiert den demografischen Wandel

Wie wird sich die Ratzeburger Stadtgesellschaft im Zuge des demografischen Wandels verändern und welche Herausforderungen werden sich dabei ergeben? Diese und weitere Fragen wurden am vergangenen Samstag auf der ersten Bürgerwerkstatt 'Demografische Stadtplanung' in Ratzeburg diskutiert. Bürgermeister Eckhard Graf hatte Bürgerinnen und Bürger öffentlich und persönlich zu einem Dialog über dieses Zukunftsthema eingeladen. "Der demografische Wandel ist neben dem Klimawandel der wohl größte Transformationsprozess in unserer Gesellschaft. Diesen gilt es zu frühzeitig gestalten, auch hier in Ratzeburg. Dazu soll diese Bürgerwerkstatt einen Beitrag leisten", beschrieb Eckhard Graf die Herausforderung der Stadt und die Aufgabenstellung der 35 teilnehmenden Bürgerinnen und Bürgern. 

Einen Eindruck von der Dimension des demografischen Wandels vermittelte anschließend Wiebke Hargens, Vorsitzende der Gemeinschaft der Pflegeberatung im Herzogtum Lauenburg, in einem Impulsvortrag. Sie beschrieb eindrucksvoll das Spannungsfeld einer deutlich älter werdenden Stadtgesellschaft bei einem sich deutlich abzeichnenden Fachkräftemangel im Bereich der Pflege. Die Anzahl der Menschen über 65 werde sich um mehr als 20% erhöhen, die Zahl der Hochbetagten deutlich steigen, die Zahl der jungen Menschen merkbar sinken, so Hargens. Erkrankungsformen wie Demenz werden zunehmen, ebenso die mit Einsamkeit einhergehenden Belastungen, da auch die Zahl der Single-Haushalte steigen werde. Die Herausforderungen des demografischen Wandels, die sich vor allem mit dem Altwerden der Babyboomer-Generation in den kommenden Dekaden verbinden, zeigen sich heute schon deutlich in fundierten Prognosen und Zahlen. "Jetzt haben wir noch Möglichkeiten, frühzeitig darauf zu reagieren. Deshalb begrüße ich diese Initiative zur Bürgerwerkstatt sehr", so Wiebke Hargens.  

Moderator Jens Westen skizzierte anschließend den Arbeitsauftrag an die Bürgerwerkstatt, die Entwicklung von langfristigen Zielen zur Gestaltung des demografischen Wandels in Ratzeburg. In drei Arbeitsgruppen wurde intensiv über die zu erwartenden Folgen des demografischen Wandels diskutiert, aus persönlicher Sicht, mit Blick auf die Stadtquartiere, aber auch mit Blick auf das Zusammenleben von Alt und Jung. Einhellig wurde dabei als Ziel formuliert, dass eine gute Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger in der Stadt gewährleistet werden muss. Ebenso wurde die Entwicklung lebendiger, sozialer und achtsamer Nachbarschaften in den einzelnen Stadtquartieren als Zielvorgabe festgehalten. Als besonders wichtig wurde überdies die kontinuierliche Bewusstseinsbildung betrachtet, dass Jung und Alt voneinander profitieren können und die jeweils unterschiedlichen Bedürfnisse kennen. Der Spannungsbogen der Diskussion reichte von Ideen zu einer stadtteilbezogenen Daseinsvorsorge, über die Förderung von Eigenverantwortung bis hin zur Entwicklung von Sozialraumanalysen zur Ausgestaltung einer 'Demografische Stadtplanung'. 

Bürgermeister Eckhard Graf zeigte sich vom Engagement und den zielgerichteten Diskussionsverläufen in den Arbeitsgruppen beeindruckt. "Wir haben mit dieser Bürgerwerkstatt einen wirklich guten Einstieg finden können, um Ratzeburg auf die Herausforderungen des demografischen Wandels vorzubereiten. Die vielen unterschiedlichen Perspektiven der teilnehmenden Bürgerinnen und Bürger sind dafür überaus hilfreich", so Graf. Er kündigte eine Fortsetzung dieses Formates an, um zu den formulierten Zielen einen entsprechenden Maßnahmenkatalog zu entwickeln und das Thema weiter in die Stadtgesellschaft und die Stadtpolitik zu tragen. Ermöglicht wurde die Bürgerwerkstatt über eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. 


Ratzeburg beim zweiten Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung in Dinslaken vertreten

Die Stadt Ratzeburg beteiligt sich in diesem Jahr zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland am Stadtlabor "Demografische Zukunftschancen" der Körber-Stiftung. Das Stadtlabor bietet Bürgermeister:innen sowie Schlüsselakteur:innen der Verwaltung für die Themen demografischer Wandel und Alter die Möglichkeit, an einer dreiteiligen Werkstattreihe teilzunehmen. In einem kleinen und exklusiven Kreis setzt das Stadtlabor auf Expert:innen, gute Praxis, Vernetzung und kollegialen Austausch. Der zweite Labortag fand vom 29.03.-31.03.2023 in der am Niederrhein liegenden Stadt Dinslaken statt. Vor dem Hintergrund des hohen Bevölkerungsanteils von Menschen mit internationaler Familiengeschichte konnten sich die Laborteilnehmenden ein besonderen Eindruck davon verschaffen, wie eine Stadt mit alt werdenden Einwohnenden dieser Bevölkerungsgruppe und deren besonderen Anforderungen umgeht. Ein weiterer Schwerpunkt des Labortages war der Besuch und der Einblick in eine Pflegeeinrichtung, die sich in einem Stadtteil der benachbarten Großstadt Duisburg insbesondere durch eine innovative Quartiersarbeit ausgezeichnet hat. Hier konnten Eindrücke von Netzwerkarbeit gewonnen werden, um insbesondere Angebote für Quartiersbewohnende zu schaffen, um ein möglichst langes selbstbestimmtes und eigenverantwortliches Leben im Alter in der gewohnten Umgebung zu ermöglichen.

Gemeinsam mit der Stadt Dinslaken lud die Körber-Stiftung zu einer öffentlichen Fachveranstaltung zum Thema Altern mit internationaler Familiengeschichte ein. Nach einem wissenschaftlichen Vortrag durch Prof. Dr. Uslucan, Professor für Moderne Türkeistudien und Integrationsforschung Universität Duisburg-Essen wurden verschiedene Aspekte auf einem Podium vertieft. Mit dabei Yasimin Zorlu, Geschäftsführerin eines kultursensiblen Pflegedienstes und Dr. Tagrid Yousef Sozialdezernentin der Stadt Dinslaken, moderiert durch Karin Haist, Programmleiterin demografische Zukunftschancen der Körber-Stiftung. Das Ergebnis: Verwaltungen, Träger und Einrichtungen müssen sensibler für die Bedürfnisse von älteren Menschen mit internationaler Familiengeschichte werden. Ganz praktisch kann dies durch, Förderung von Diversität in Seniorenbeiräten oder der Einbindung von Multiplikatoren, wie Kultur- oder Moscheevereinen, geschehen.

Ratzeburg Bürgermeister Eckhard Graf konnte verschiedene Eindrücke mit nach Ratzeburg nehmen, die in bereits begonnene Projektarbeit zum demografischen Wandel in Ratzeburg einfließen können. "Wir wollen uns auch in Ratzeburg frühzeitig mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen und die Zeit nutzen, um Veränderungsprozesse einleiten zu können. Der Austausch im bundesweiten Stadtlabor der Körber-Stiftung ist dafür eine große Inspiration", sagt Eckhard Graf. Eine Steuerungsgruppe, die sich aus vielen Vertreterinnen und Vertretern gesellschaftlich relevanter Gruppen (Pflegestützpunkt Herzogtum Lauenburg, Seniorenbeirat, Jugendbeirat, AMEOS Ratzeburg, Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V., Diakonisches Werk Herzogtum Lauenburg, Ev.-luth. Kirchengemeinde St. Petri) sowie dem Team der Stadtplanung im Rathaus zusammensetzt, bereitet dazu am 10. Juni 2023 eine erste Bürgerwerkstatt vor, um gemeinsam stadtteilbezogene Zukunftskonzepte und -ideen zu entwerfen. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich unter buergermeister@ratzeburg.de für die Bürgerwerkstatt anmelden können, werden seitens der Stadtverwaltung auch Bürgerdelegierte per Losverfahren ermittelt und zur Teilnahme eingeladen.

Ratzeburg plant Bürgerwerkstatt zur Gestaltung des demografischen Wandels in der Stadt

Die Gestaltung des demografischen Wandels ist ein ganz großes Zukunftsthema auch auf kommunaler Ebene. Stadt- und Dorfgesellschaften werden sich dabei in den kommenden 25 Jahren nachhaltig verändern. Die damit einhergehenden Herausforderungen betreffen alle Bürger*innen gleichermaßen und bedürfen eines politischen und gesellschaftlichen Diskurses, um diese nahe Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Solche zukunftsweisenden Dialoge brauchen oftmals ihren Anstoß in den Kommunen. Es geht maßgeblich um die Frage, wie das Zusammenleben in der Stadt mit einer steigenden Zahl von älteren Menschen bedarfsgerecht und würdevoll für alle Generationen gestaltet werden kann?

Die Stadt Ratzeburg möchte diesen großen Transformationsprozess vorausschauend gestalten und zusammen mit Bürgerinnen und Bürgern Ziele, Strategien und Handlungsfelder im Sinne einer demografischen Stadtplanung entwickeln. Dazu ist für den 10. Juni 2023 eine erste Bürgerwerkstatt in der Lauenburgischen Gelehrtenschule geplant. Zusammen mit Expertinnen und Experten unterschiedlicher Institutionen sollen stadtteilbezogene Zukunftskonzepte und -ideen entworfen werden. Neben interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die sich unter buergermeister@ratzeburg.de für die Bürgerwerkstatt anmelden können, werden seitens der Stadtverwaltung auch Bürgerdelegierte per Losverfahren ermittelt und zur Teilnahme eingeladen.

"Wir wollen uns in Ratzeburg frühzeitig mit den Herausforderungen des demografischen Wandels befassen und die Zeit nutzen, um Veränderungsprozesse einleiten zu können. Dabei sind wir auf die Mitwirkung aller Bürgerinnen und Bürger angewiesen", sagt Ratzeburgs Bürgermeister Eckhard Graf, auf dessen Initiative sich eine Steuerungsgruppe aus Fachleuten zu diesem Zukunftsthema im Rathaus zusammengefunden hat. Graf nimmt aktuell am  'Stadtlabor demografische Zukunftschancen' der Hamburger Körber-Stiftung teil, das Städte und Gemeinden in Deutschland auf ihrem Weg in die Altersfreundlichkeit begleiten will.

Die geplante Bürgerwerkstatt wird gefördert durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. 

Ratzeburg beteiligt sich am 'Stadtlabor demografische Zukunftschancen' der Hamburger Körber-Stiftung

Die Gestaltung des demografischen Wandels ist wie die Herausforderungen des Klimawandels ein ganz großes Zukunftsthema auch auf kommunaler Ebene. Stadt- und Dorfgesellschaften werden sich dabei in den kommenden 25 Jahren nachhaltig verändern. Die damit einhergehenden Transformationen betreffen alle Bürger*innen gleichermaßen und bedürfen eines politischen und gesellschaftlichen Diskurses, um diese nahe Zukunft gemeinsam gestalten zu können. Solche zukunftsweisenden Dialoge brauchen oftmals ihren Anstoß in den Kommunen. In Sachen 'Klimaschutz' war es beispielsweise die Jugendklimakonferenz des Ratzeburger Jugendbeirates, die bis heute in dieser Weise nachwirkt. Für das Zukunftsthema "Demografischer Wandel" ist es aktuell ein 'Stadtlabor', das solch einen wegweisenden Impuls setzt. 

Das 'Stadtlabor demografische Zukunftschancen' ist ein Projekt der Hamburger Körber-Stiftung, das Städte und Gemeinden in Deutschland auf ihrem Weg in die Altersfreundlichkeit begleitet. Projektleiterin Karin Haist ist überzeugt: „Es sind die Kommunen, in denen der demografische Wandel gestaltet wird und die in einer alternden und diverser werdenden Gesellschaft für ein gutes Leben aller Generationen sorgen.“ In der dreiteiligen Werkstattreihe bringt die Körber-Stiftung jedes Jahr eine kleine Gruppe von Stadtvertreter*innen zusammen. Gemeinsam gehen sie der Frage nach, wie die eigene Stadt oder Kommune demografiefest und altersfreundlich werden kann. In verschiedenen Orten gewinnen sie durch gute Praxis, Expertenimpulse, aber vor allem auch den kollegialen Austausch Ideen für die eigene Arbeit vor Ort. 

Die Stadt Ratzeburg ist 2023 Teil dieses Stadtlabors geworden, zusammen mit 15 anderen Klein- und Großstädten aus ganz Deutschland. Bürgermeister Eckhard Graf vertritt die Inselstadt in dieser Werkstatt, die gleichzeitig ein Feldversuch für die altersfreundliche Stadt sein will. Jeder Termin findet an einem anderen Ort statt und eröffnet den Teilnehmer*innen die besondere Möglichkeit im kleinen und exklusiven Kreis neue inhaltliche und methodische Impulse zu bekommen sowie kreative und praktische Lösungen kennenzulernen. Es ist ein umfassender Austausch mit engagierten Kolleg*innen aus dem ganzen Bundesgebiet.  

Mit einem Auftakttreffen im Januar in Hamburg-Bergedorf, am Stammsitz der Körber-Stiftung, wurde der diesjährige Prozess gestartet. "Der demografische Wandel wird uns in Ratzeburg auf lange Sicht beschäftigen. Im Stadtlabor der Körber-Stiftung gelingt der Austausch zwischen Kommunen unterschiedlicher Größen und Strukturen auf Augenhöhe. Im kollegialen Austausch werden unterschiedliche Erfahrungen dargestellt und damit auch die Chance eröffnet, neue Lösungsansätze für uns in Ratzeburg zu entwickeln. Da alle Städte, Gemeinden und Kreise ähnliche Herausforderungen meistern müssen, lohnt der Blick auf andere. Man muss das Rad nicht immer wieder neu erfinden", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. 

Einen ersten konkreten Erfolg hat die Teilnahme Ratzeburgs am Stadtlabor der Körber-Stiftung schon gezeitigt. Zur Vorbereitung hat Bürgermeister Eckhard Graf lokale Akteure, die sich mit dem Thema 'Demografischer Wandel' beruflich oder ehrenamtlich befassen, in einen offenen Gesprächskreis geladen. Schnell wurde hier deutlich, dass sich dieses Format unbedingt verstetigen sollte und gemeinsam weitere Schritte für eine demografische Stadtentwicklung in Ratzeburg erarbeitet werden sollten. Eine Bürgerwerkstatt des Seniorenbeirates, gefördert über die 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen" soll diesen Prozess in Kürze einleiten. 

Ratzeburger Dialogprojekt "Warum allein?" - Ergebnisbroschüre liegt vor

2019 und 2020 zogen Bürgerwerkstätten durch die Ratzeburger Stadtteile, um unter dem Motto "Warum allein?" das Thema "Einsamkeit" zu bewegen. Eingeladen dazu hatten die Stadt Ratzeburg zusammen mit dem Seniorenbeirat, der Volkshochschule, den evangelischen Kirchengemeinden, dem Demenznetzwerk Herzogtum Lauenburg und der Bürgerstiftung Ratzeburg, unterstützt durch eine Förderung über das Programm  „MITEINANDER REDEN“ der Bundeszentrale für politische Bildung. Rund 150 zumeist ältere Menschen beteiligten sich aktiv und sehr engagiert an diesen moderierten Gesprächsrunden und trugen vielfältige Erfahrungen zusammen, aus Sicht von Betroffenen, von Helfenden, von unterstützenden Institutionen. Im Ergebnis entstand eine stadtteilbezogene Analyse und Ideensammlung, wie Menschen wohnortnah zueinander finden können und was daran verbessert werden kann. 

«Warum allein?« - Ratzeburger Dialogprojekt zum Thema «Einsamkeit« >>

Der gesamte Werkstattprozess wurde dokumentiert, mit dem Ziel, eine Broschüre zu erstellen. Corona hat diese Arbeit im Frühjahr zunächst zurückgeworfen, aber letztlich nicht verschieben können. Die Broschüre wurde jetzt fertiggestellt und liegt aktuell im Rathaus, in der Stadtbücherei und weiteren Orten der Stadt zur kostenlosen Mitnahme bereit, als Diskussionsgrundlage für konkrete Maßnahmen. 

Die Broschüre kann auch online als PDF eingesehen werden:

Von engagierte Bürgerinnen und Bürger in einer engagierten Stadt

Repair-Café und Offenes Atelier in Ratzeburg

Der Arbeitskreis „Repair-Café Ratzeburg“ hat eine neue Werkstatt gefunden, in der ab März endlich wieder die vielseits beliebten offenen Reparatur-Nachmittage stattfinden werden. Übergangsweise hatten sich die Inhaber von "Nordbike" bereit erklärt, der Reparatur-Initiative einen Raum zu vermieten. Nun konnte eine Kooperation mit der BQG (Berufsqualifizierungsgesellschaft) geschlossen werden. BQG-Prokurist Carsten Roock und Hauke Thomsen, Initiator des Repair-Cafés, verständigten sich über eine anteilige Mitbenutzung der Lehr-Werkstatt in der Max-Planck- Straße 13. Der erste Termin rund um das Reparieren wird dort am Sonntag, 3. März ab 14 Uhr stattfinden.

„Die Werkstatt wird von der BQG am Wochenende in der Regel nicht benutzt, daher gibt es kaum Einschränkungen. Lediglich die Schließanlage und die Energiekosten-Umlage mussten angepasst werden. Als soziale Einrichtung des Kreises freuen wir uns, wenn wir zu dem gemeinnützigen Reparatur- und Kreativprojekt in Ratzeburg beitragen können“, sagt Carsten Roock. Das ehrenamtliche Team des Repair-Cafés organisiert sich seit dem Beginn im Februar 2022 als Arbeitskreis der Bürgerstiftung Ratzeburg. Dadurch sind Versicherungsfragen und eine kompetente Begleitung gewährleistet.

„Es geht uns bei dem Projekt darum, die Lebensdauer von Gebrauchsgegenständen zu verlängern. Viele kleine Defekte an technischen Geräten können mit etwas Geschick und Geduld behoben werden. Wir teilen gerne unsere Erfahrung und unser Fachwissen, wenn es gilt, Haushaltsgeräte, Möbel oder Fahrräder instand zu setzen. Wichtig ist für uns auch der soziale Effekt, der sich bei unseren Treffen zeigt. Oft begegnen sich bei uns fremde Menschen und kommen dann in hilfsbereiter Atmosphäre miteinander in Kontakt. Manchmal geht es dabei eher um die kulinarischen Ergänzungen der Kuchentafel, meistens wird aber gemeinsam etwas getüftelt“, erklärt Hauke Thomsen.

Über die bisherige Reparatur-Initiative hinaus ist in den neuen Räumen auch ein „Offenes Atelier“ geplant. Jeden zweiten Sonntagnachmittag, ebenfalls von 14 bis 17 Uhr, können dort künstlerisch oder handwerklich Dinge frei gestaltet werden. Farben und Leinwände, Holz zum Tischlern und auch ein großer Raum zum Nähen werden gestellt. Es wird keine professionelle Dienstleistung angeboten, sondern lediglich Hilfe zur Selbsthilfe, gegebenenfalls gegen eine Spende.

„Wer sich in dem Projekt engagieren möchte, kann sich gerne bei uns melden. Die Schwerpunkte werden sich entwickeln, wenn die Gäste mit ihren Ideen kommen und wir gemeinsam etwas auf die Beine stellen“, hofft Hauke Thomsen.

Kontakt: info@repaircafe-rz.de 

Hans-Joachim Höhne unterstützt die Bürgerstiftung Ratzeburg mit einer großzügigen Zustiftung

Die Bürgerstiftung Ratzeburg kann sich über eine Erhöhung ihres Stiftungskapitals freuen. Hans-Joachim Höhne, langjähriger Stadtvertreter und Vorsitzender der SPD-Fraktion, inzwischen wohnhaft in Elmshorn, hat bei einem Besuch der Inselstadt Stiftungspräsident Andreas von Gropper eine Zustiftung in Höhe von 10.000 € übergeben. Er tue dies aus seiner unverbrüchlichen Liebe zu Ratzeburg, begründete Höhne diese Schenkung, mit der Hoffnung, dass dieses Geld etwas Gutes bewirken könne. "Eine Zustiftung an die Bürgerstiftung ist ein idealer Weg, um der persönlichen Verbundenheit mit seiner Heimatstadt auf Dauer Ausdruck zu verleihen", sagte Stiftungspräsident Andreas von Gropper. 

Bei der Übergabe der Zustiftung wurde zwischen dem erfahrenen Kommunalpolitiker und dem aktuellen Stadtpräsidenten ausführlich über kommunalpolitische Themen gefachsimpelt. Höhne zeigte sich wie immer informiert und interessiert an den aktuellen Stadtthemen, vor allem an den Entwicklungen der Städtepartnerschaften, die ihm nach wie vor besonders am Herz liegen. Über die Initiative des Ratzeburger Jugendbeirates, ein europäisches Netzwerk von Jugendbeiräten mit den Partnerstädten zu entwickeln, freute er sich sichtlich. 

Nach der Spendenübergabe ließ es sich Hans-Joachim Höhne nicht nehmen, einen Vortrag von Stadtarchivar Christian Lopau zur Geschichte des Nationalsozialismus in Ratzeburg im Ratssaal zu besuchen. Dabei traf er viele alte Weggefährten aus seiner kommunalpolitischen Schaffenszeit in Ratzeburg und genoss die anschließenden Gespräche.

Sein Besuch in Ratzeburg brachte ihm überdies eine neue Erkenntnis. Mit einem Schmunzeln berichtete den Anwesenden, dass er auf insgesamt sieben Schulen in seinem Leben gewesen sei, als Schüler und als Lehrer. Hier musste Volkshochschulleiterin Silvia Tessmer korrigieren und ihn an seinen achten Einsatz als Deutschlehrer für Geflüchtete an der Volkshochschule erinnern. Mit einem verschmitzten Lächeln und sichtlich amüsiert gab er ihr recht. "Da habe ich doch wirklich eine Schule vergessen. Gut, dass ich noch mal hier war", sagte Höhne.

Eine engagierte "Partnerschaft für Demokratie" (www.partnerschaftdemokratie.de)

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert zur Europawahl

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, möchte Enrico Kreft von der Europa-Union am 25.04.2024 um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg unter dem Titel "Europa hat die Wahl: Stärkung oder Spaltung?" über die Bedeutung der anstehenden Europawahl diskutieren. 

Vom 6. bis 9. Juni 2024 findet in den Ländern der Europäischen Union die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Wird sie Europa stärken oder spalten? Neben vielen pro-europäischen Kräften im Parlament formieren sich auch Gegner des europäischen Gedankens. Nationalisten, Rechtspopulisten oder Extremisten versuchen es, mit ihrer Agenda in die europäischen Institutionen zu schaffen, um sie zu schwächen oder gar abzuschaffen. Die Wahl zum Europaparlament wird damit auch zu einer Abstimmung über die Zukunft der europäischen Einigung. Zusammen mit Enrico Kreft von der Europa-Union soll analysiert werden, wie die Europäische Union sich entwickeln würde, wenn die politische Agenda ihrer Gegner im Parlament eine Mehrheit findet. Ein Blick in die Wahlprogramme kann hier Aufschluss geben und sollte unbedingt gemeinsam diskutiert werden ... vor der Wahl zum Europäischen Parlament.

Der Vortrag wird über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar.

Viele Vorträge der Reihe "SelbstVerständlich Politik" sind im übrigen auch als Podcast unter https://www.podcast.de/podcast/3168722/selbstverstaendlich-politik abrufbar oder werden im Offenen Kanal Lübeck gesendet. 

Demonstration des Ratzeburger Jugendbeirats setzt Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Der Ratzeburger Jugendbeirat zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf seiner Demonstration, die am vergangenen Montag rund 200 Menschen unter dem Motto "Wir gegen Rechtsextremismus und Rassismus" auf die Straße brachte. In einem bunten Zug von Bahnhof bis zum Marktplatz brachten viele Menschen in Worten und Transparenten zum Ausdruck, dass menschenverachtendes Gedankengut in Ratzeburg und überall keinen Platz haben darf. Begleitet und angeleitet vom Chorprojekt 'POLITICALied' wurden diese Botschaft von vielen Menschen auch gesanglich nach außen getragen.   

Auch auf der abschließenden Kundgebung wurde dies in verschiedenen Redebeiträgen von jungen Menschen sehr deutlich gemacht. Angelina Schlecht und Vivian Ndubuisi vom Ratzeburger Jugendbeirat zitierten das Grundgesetz und betonten die uneingeschränkte Geltung der Grundrechte für alle Menschen in Deutschland.

"Jeder Angriff auf die Würde eines Menschen, sei es aufgrund seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner Hautfarbe, ist ein Angriff auf uns alle. Ein Angriff auf unsere Demokratie und unser Grundgesetz. Es ist unsere Pflicht, gemeinsam für eine Gesellschaft einzustehen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit oder seinem sozialen Status gleiche Chancen und Rechte genießt. Auf dieser Demonstration sind viele Menschen zusammengekommen, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen und ein Zeichen dagegen setzten wollen", sagte Vivian Ndubisis, Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates.

Auch Lorenz Ehrke, Schülersprecher der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen, wandte sich in seiner Ansprache gegen den verbreiteten Rassismus in vielen Köpfen, der sich in Ausgrenzung und auch Gewalt immer wieder auch offen zeige. Evans Gumbe beschrieb eindrucksvoll aus Sicht eines Betroffenen, wie es sich anfühlt, tagtäglich mit rassistischen Erfahrungen konfrontiert zu und umgehen zu müssen. Jan-Matis Bertermann, Schülersprecher des Berufsbildungszentrum (BBZ) in Mölln, beschrieb ähnliche Erfahrungen aus dem Schulalltag, die Jugendliche mit Migrationshintergrund oder queere Jugendliche immer wieder machen müssten. Er verlangte eine klare Haltung aller Demokraten und keine Übernahme rechtspopulistischer Positionen in den Diskursen zu Migration und Integration.

Die Kundgebung wurde souverän moderiert von Sophie Lenthe, Schülersprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und 2. Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates. Auch der musikalische Abschluss wurde von einer jungen Stimme gestaltet. Der Möller Rapper Jeroen sorgte mit seinem melodischen HipHop für eine ausgelassene Stimmung und einen entspannten Ausklang. 

'Internationale Wochen gegen Rassismus' bewegen auch in Ratzeburg

Die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' sind ein wiederkehrender Aktionszeitraum rund um den 'Internationalen Tag gegen Rassismus' am 21. März jeden Jahres. Dieser Tag erinnert an das Massaker von Sharpeville in Südafrika. Die 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' laden seit 1979 Menschen weltweit ein, sich unter Botschaft "Zusammen gegen Rassismus - 100% Menschenwürde" persönlich zu engagieren. In Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen wird dieser jährliche Aufruf von der 'Partnerschaft für Demokratie' aufgenommen. Mit Flaggen der Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten" vor öffentlichen Gebäuden und unterschiedlichen Aktionen wird diese Position gegen Rassismus in unserer Gesellschaft bezogen. Dies soll auch in diesem Jahr wieder erfolgen.

Der Ratzeburger Jugendbeirat möchte am 23.03.2024 zu einer Demonstration und Kundgebung gegen Rassismus und Rechtsextremismus aufrufen. Ihnen ist es ein wichtiges Anliegen, für eine Gesellschaft einzutreten, in der Rassismus überwunden ist und nur der Mensch zählt. "Wir müssen endlich lernen, uns als Menschen vorurteilsfrei zu begegnen. Rassismus ist eine Sache in unseren Köpfen. Es sind bösartige Vorstellungen über Menschen, die sich dort festgesetzt haben. Davon kann und muss sich jeder befreien", sagt Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. Die Demonstration wird um 14:00 Uhr am Ratzeburger Bahnhof beginnen und zum Marktplatz führen. Dort ist eine Abschlusskundgebung geplant, auf der vor allem junge Menschen und Betroffene sprechen wollen. Der Jugendbeirat hofft auf zahlreiche Unterstützung aus jeder Altersgruppe für ihre Anliegen und ihre Botschaft. "Wir wollen auch in Ratzeburg ein Zeichen für Mitmenschlichkeit und Menschenwürde setzen", sagt Sophia Lenthe, Schulsprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und Mitglied im Ratzeburger Jugendbeirat. 

Die 'Partnerschaft für Demokratie' fördert überdies in diesem Zeittraum in den Grundschulen Ratzeburg und Sterley die Aufführung des Musiktheaters "Wolle & Gack", das in kindgerechter Weise, mal lustiger, mal nachdenklich zu Vorurteilen und Diskriminierung sensibilisiert. Jörg Rüdiger Geschke hat als Kreisfachberater für kulturelle Bildung diese Theatertournee an Grundschulen im Kreisgebiet organisiert. 

Aber auch die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. zeigt sich engagiert. Zusammen mit dem Verein Rothener Hof e.V. präsentiert sie in der Zeit vom 12.03. - 26.03.2024 im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses die Ausstellung "Flüchtlingsgespräche". Sie stellt Fluchterfahrungen aus unserer Geschichte und unserer Gegenwart in einen Dialog und wird mit einer musikalisch umrahmten Lesung am 12.03.2024 um 18:00 Uhr eröffnet. 

Bürgermeister Eckhard Graf verweist im Zusammenhang mit 'Internationalen Wochen gegen Rassismus' auf den einstimmigen Beschluss der Ratzeburger Stadtvertretung, in diesem Jahr der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coaltion of Cities against Racism" (ECCAR) beitreten zu wollen. "Wir haben mit Unterstützung unserer 'Partnerschaft für Demokratie' im vergangenen Jahr einen 'Aktionsplan gegen Rassismus' entwickelt. Dieser ist Grundlage für unsere Bewerbung, die wir aktuell vorbereiten. Wir hoffen, im Mai in dieses europäische Netzwerk aufgenommen zu werden und an den vielen Ideen, die dort zur Überwindung von Rassismus entwickelt werden, teilhaben zu können", sagt Bürgermeister Graf. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorf vom Amt Lauenburgischen Seen begleitet diesen Weg und sieht sich dabei durch einen Ausspruch von Nelson Mandela inspiriert: "Niemand wird mit dem Hass auf andere Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ethnischen Herkunft oder Religion geboren. Hass wird gelernt. Und wenn man Hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. Denn Liebe ist ein viel natürlicheres Empfinden im Herzen eines Menschen als ihr Gegenteil."

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" betrachtet das demokratische 'Wir'

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, wird am 28.02.2024 um 19:00 Uhr Prof. Dr. Jürgen Manemann als Gastdozent im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit seinem Vortrag 'Wie entsteht ein demokratisches „Wir“?' erwartet. 

Demokratie ist ein Versprechen: die Herrschaft des Volkes. Das Volk ist aber keine Einheit. Es setzt sich zusammen aus vielen Individuen. Wie kann sich angesichts dieser Verschiedenheit ein demokratisches Wir einstellen, das der Versuchung eines identitären Wir widersteht? Ein Wir ist immer emotional verfasst. Das identitäre Wir sieht in der Verschiedenheit eine Gefahr. Identitätspolitisch zielt es auf die Einhegung von Pluralität durch Assimilation oder auf ihre Bekämpfung durch Exklusion (Identitäre Bewegung). Seine emotionalen Kräfte sind Stolz und Zorn. Die Auswirkungen eines identitären Wir zeigen sich sehr deutlich im Erstarken populistischer Bewegungen und Parteien. Das demokratische Wir ist plural. Es erkennt die Verschiedenheit der Individuen und des Ganzen an. Es ist ein revolutionäres Wir: Es empowert und verändert das Ich und bringt so die Verhältnisse zum Tanzen. Seine emotionale Verfasstheit beruht wesentlich auf einer Sensibilisierung. Das demokratische Wir steht für eine leidempfindliche und differenzsensible Politik, die nicht bei der Wahrnehmung des eigenen Leids stehen bleibt, sondern empfänglich ist für das Leid Anderer. Prof. Dr. Jürgen Manemann, Direktor des Forschungsinstitutes für Philosophie in Hannover, skizziert in seinem Vortrag den Gegensatz zwischen demokratischen und identitären Wir und damit auch den profunden Gegensatz zwischen Demokratie und Populismus.

Der Vortrag wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' gefördert. Der Eintritt ist kostenlos. Der Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

Inklusives Bürgerforum berät über eine Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat im Zuge ihrer Projektarbeit unter dem Motto "Demokratie inklusiv" ein weiteres inklusives Bürgerforum ausgerichtet, um über die Form einer geeigneten und durchsetzungsfähigen Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg zu. Vertreterinnen und Vertreter aus der Stadtpolitik, der Stadtverwaltung und der Behindertenrechtsarbeit diskutierten mit Betroffenen einen Satzungsentwurf für einen Inklusionsbeirat, der in Zukunft die Interessen von Menschen mit Behinderungen vertreten soll. "Bislang ist in Ratzeburg diese Interessensvertretung über das Amt der oder des Behindertenbeauftragten geregelt. Dafür gibt es seit 2017 allerdings keine Bewerbungen, sodass hier ein Neustart hier dringend notwendig scheint", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

In vorangegangenen Workshops und Dialogen im Rahmen des Projektes 'Demokratie inklusiv' wurde festgestellt, dass die vielfältigen Vertretungsaufgaben für Menschen mit Behinderungen in den ebenso vielfältigen Fragen zu Inklusion und Barrierefreiheit schnell zu einer Überlastung bei einer einzelnen Person führen können. So geht aus den Protokollen der ehemaligen Behindertenbeauftragten der Stadt Ratzeburg, Sabine Hübner, hervor, dass im Zeitraum von 2011 - 2017 pro Jahr bis zu 400 Anfragen nicht unüblich waren. Diese Anfragen umspannten dabei ein weites Feld von Themen. 

Aus diesen Analysen erwuchs die Idee, die Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Form eines Beirates zu organisieren. Vorbilder dazu gibt es in vielen Kommunen, beispielsweise in Bad Oldesloe. Dort kümmern sich mehrere Ehrenamtliche gemeinschaftlich um die Anliegen von Menschen mit Behinderungen.  Dies müssen nicht immer nur Personen sein, die selbst eine Behinderung haben. Auch pflegende Angehörige oder Menschen, die über eine besondere Expertise durch die Arbeit mit behinderten Menschen verfügen oder in der Behindertenrechtsbewegung aktiv sind, können in solchen Beiräten mitwirken. Die kommunalen Satzungen regeln hier die Mitwirkungsmöglichkeiten durchaus unterschiedlich. 

In Ratzeburg möchte man den Neustart möglichst offen gestalten und den Kreis der Mitwirkenden groß halten. Im jetzt beratenden Satzungsentwurf zur Bildung eines Beirates für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (Inklusionsbeirat) in der Stadt Ratzeburg ist ein bis zu fünfköpfiges Gremium vorgesehen, das die Belange von Menschen mit Behinderungen und Menschen wahren und durchsetzen soll. Es soll Maßnahmen anregen, die darauf gerichtet sind, Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen abzubauen oder deren Entstehen entgegenzuwirken und Stadtpolitik wie Stadtverwaltung gleichermaßen beraten. Ebenso soll dieses Gremium Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Vereine, Selbsthilfegruppen und Institutionen in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit sein. Der Satzungsentwurf sieht vor, dass sowohl Menschen mit Behinderungen, als auch Vertrauenspersonen, welche einen Menschen mit Behinderung als Familienmitglied oder ehrenamtlich betreuen sowie fachkundige Personen mit einschlägiger Erfahrung in Angelegenheiten des Behindertenrechts oder in Fragen von Inklusion und Barrierefreiheit, in diesem Beirat mitwirken können. Voraussetzung wäre vor allem der Wohnortsbezug. 

Ob solch ein Inklusionsbeirat in Ratzeburg verwirklicht werden kann, hängt von den Beratungen in der Stadtpolitik ab. Nur wenn der Satzungsentwurf dort überzeugen kann und eine Mehrheit bekommt, würde der angestrebte Neustart in der Interessenvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in Ratzeburg möglich. Die erste Beratung dazu findet am 08.02.2024 im zuständigen Fachausschuss für Schule, Jugend und Sport statt. Von den Betroffenen, die sich im Bürgerforum an der Ausgestaltung der Satzung für einen Inklusionsbeirat beteiligt haben, sind einige motiviert, sich dafür auch zu engagieren.  

Die Überlegungen zur Gründung eines Inklusionsbeirates werden auch beim Amt Lauenburgische Seen interessiert verfolgt. Amtsvorsteher Heinz Dohrendorff und der leitende Verwaltungsbeamte des Amtes, Werner Rütz, beteiligten sich am Bürgerforum und brachten die Überlegung ein, ob Stadt und Amt hier nicht gemeinsam agieren könnten. Auch im Amt sind die Themen Inklusion und Barrierefreiheit sehr bedeutsam und ein gemeinschaftlicher Beirat könnte noch mehr Menschen aktiv einbeziehen. Entsprechende Beratungen dazu sollen in den Amtsgremien angestoßen werden. 

 

"Gemeinsam für eine starke Demokratie"
Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See beschließt weitere Projektförderungen

Der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen hat auf seiner ersten Sitzung im Förderjahr 2024 gleich neun demokratiestärkende Projekte auf den Weg schicken können. Zustimmung im Gremium fand unter anderem der Antrag der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V., sich am 02. Oktober 2024 an der 'Langen Nacht der Demokratie' zu beteiligen. Geplant ist eine große Gemeinschaftsaktion mit unterschiedlichen Beiträgen zu Demokratie, Mitbestimmung und Bürgerverantwortung. Überzeugen könnten auch zwei Partizipationsprojekte in den umliegenden Schulen. So plant der Schulverein der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen ein Klassensprechertraining für eine bessere Vertretung von Schülerinteressen. Der Schulverein der Grundschule Sterley möchte sein Team der Offenen Ganztagsschule für das Thema Beteiligung von Kindern sensibilisieren und ein Schülerparlament gründen. Demokratiestärkung durch Prävention strebt das 'TOLERANZTRAINING' von Sozialtrainer Ercan Kök an. Unter dem Motto "Keine Chance für Diskriminierung, Mobbing & Hass!" möchte er junge Menschen in ihrer Toleranzkompetenz stärken und fördern. Er bietet ein Workshopformat, in dem Sozialkompetenzen und Menschenrechte altersgerecht behandelt und vermittelt werden. Auf Initiative des Schulvereins der Lauenburgischen Gelehrtenschule wird dieses Training dort in allen 6. Klassen als außerunterrichtliches Angebot organisiert. 

Der Fokus der Förderung liegt bei der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See aber nicht auf der Demokratiestärkung junger Menschen. Auch im Erwachsenenalter ist die Auseinandersetzung mit Demokratie, Extremismus oder der Gestaltung einer von Vielfalt geprägten Gesellschaft immer erforderlich. Demokratie entsteht nicht durch Zuschauen. Entsprechend fördert die Partnerschaft für Demokratie über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' auch Projekte zur politischen Bildung, wie den 'Salemer Dialog' oder das Programm 'SelbstVerständlich Politik'. Hier werden im Jahresverlauf in Stadt und Amt wiederkehrend Vorträge und Diskussionen zu aktuellen politischen Themen organisiert und niederschwellig angeboten. Ebenso entstehen politische Podcasts in einer festen Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck. Gefördert wird aber auch das Beteiligungsprojekt 'Demokratie inklusiv'. Hier geht es um nichts weniger als Einrichtung einer funktionierenden Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen in der Stadt Ratzeburg und dem umliegenden Amt Lauenburgische Seen. 

Dass sich politische Themen auch mit künstlerischen Mitteln bewegen lassen, zeigt die Künstlergruppe 'b4art' aus Buchholz im Rahmen ihres Projektes "Turmbau zu B.". Dort werden in Ausstellungen und Workshops für Alt und Jung der zerstörerische Größenwahn thematisiert, der in unserer Welt Lebensgrundlagen und auch das gesellschaftliche Zusammenleben unterminiert. Für eine starke Demokratie, frei von Extremismus und Gewalt, engagiert sich auch das Chorprojekt 'POLITICALied' des Vereins Miteinander leben e.V.. Es möchte mit musikalischen Mitteln zeigen, wie einfach es sein kann, gemeinschaftliche seine Stimme gegen Menschenfeindlichkeit und Diskriminierung zu erheben. 

"Neben diesen Projektförderungen haben wir in diesem Jahr auch noch viel vor", sagt Begleitausschussvorsitzende Gesine Biller. "Wir wollen aktiv werden, zum '75. Tag des Grundgesetzes', zur Europawahl und vor allem im Rahmen unserer Kampagne "Herz einschalten - Rassismus ausschalten", die den 10-Punkte-Aktionsplan gegen Rassismus der Stadt Ratzeburg mit Leben füllen will. Auch ein weiterer 'Staffellauf der Vielfalt' unter dem Motto 'Demokratie läuft' ist fest eingeplant", weiß sie zu berichten.  

Dass die Partnerschaft für Demokratie darüber hinaus immer auch offen ist, für weitere Projektideen aus der engagierten Zivilgesellschaft, zeigen die Budgets, die für Mini- und Seniorenprojekte bereitgestellt wurden. Hier können sich alle Bürgerinnen und Bürger, Schulklassen wie Seniorengruppen einbringen, einen Beitrag zur Gestaltung unserer Demokratie leisten. Ansprechpartner ist hierfür Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle der Partnerschaft, ansässig bei der BQG Personalentwicklung. Er berät unter www.partnerschaftdemokratie.de zu allen Förderfragen.

Die Arbeit der 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See' wird ermöglicht durch das Bundesprogramm "Demokratie leben!" über das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. "2024 ist das letzte Jahr in der aktuellen Förderperiode des Bundesprogramms. Ob und wie es danach weitergeht, soll sich in den folgenden Monaten zeigen. Mit Blick auf die geleistete demokratiestärkende Arbeit in Ratzeburg und dem Amt Lauenburgische Seen seit 2017 und die belastbaren Netzwerke von engagierten Menschen, die dadurch entstanden sind, kann ich nur hoffen, dass dieses hochwirksame Programm in irgendeiner Form fortgeführt wird", sagt Mark Sauer vom Federführenden Amt der Partnerschaft bei der Stadt Ratzeburg.

»Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand«
Ausstellung vor der Ratzeburger Stadtbücherei thematisiert den Holocaust

Anlässlich des Internationalen Tages des Gedenkens an die Opfer des Holocaust am 27.01.2024 präsentiert die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen vor und in der Stadtbücherei Ratzeburg die Ausstellung »Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand« des US Holocaust Memorial Museum. Sie adressiert eine der zentralen Fragen zum Holocaust: Wie war der Holocaust möglich? Die zentrale Rolle von Hitler und anderen Führern der NSDAP ist unbestreitbar. Doch die Abhängigkeit dieser Täter von unzähligen anderen für die Durchführung der NS-Rassenpolitik ist weniger bekannt. Im nationalsozialistischen Deutschland und in dem von Deutschland dominierten Europa entwickelten sich überall, in Regierung und Gesellschaft, Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer die Opfer von Verfolgung und Massenmord auch lebten.

Die Ausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen im Holocaust und die Vielzahl von Motiven und Spannungen, die individuelle Handlungsoptionen beeinflussten. Diese Einflüsse spiegeln oft Gleichgültigkeit, Antisemitismus, Karriereangst, Ansehen in der Gemeinschaft, Gruppenzwang oder Chancen auf materiellen Gewinn wider. Die Ausstellung zeigt auch Personen, die den Möglichkeiten und Versuchungen, ihre Mitmenschen zu verraten, nicht nachgegeben haben und uns daran erinnern, dass es auch in außergewöhnlichen Zeiten Alternativen zu Kollaboration und Täterschaft gibt.

Bereitgestellt wird diese Ausstellungsversion im Posterformat vom Verein Miteinander leben e.V., der damit im Rahmen seines Bildungsprojektes »ZUGÄNGE ERWEITERN« an Schulen in Schleswig-Holstein arbeitet und sie dort kostenlos zur Verfügung stellt. Zur Ausstellung gehören auch drei Videos, die in der Stadtbücherei gezeigt werden. Die Ausstellung wird vom 27. Januar bis zum 17. Februar 2024 öffentlich zugänglich zu sehen sein. 

Begleitausschuss der "Partnerschaft für Demokratie Stadt Ratzeburg - Amt Lauenburgische Seen" berät über erste Förderanträge im neuen Jahr

Der Begleitausschuss der „Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen“ tritt am 25.01.2024 um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg zusammen, um über erste Projektanträge im Förderjahr 2024 zu beraten. Das Bundesprogramm „Demokratie leben!" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und die beteiligten Kommunen stellen wiederum 74.000 € bereit, um demokratiestärkende Initiativen, Extremismusprävention sowie Projekte, die das Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen fördern, in Stadt und Umland zu finanzieren.

Interessierte Vereine und gemeinnützige Institutionen sind weiterhin aufgefordert, sich mit ihren Projektideen beim Begleitausschuss zu präsentieren und Anträge einzureichen. Dabei unterstützt Karl Schneider von der Koordinierungs- und Fachstelle bei der BQG Personalentwicklung GmbH. Alle Informationen zum Antragsverfahren und den Förderrichtlinien sind unter www.partnerschaftdemokratie.de zu finden.



"Und was machst Du so?"
Interaktive Ausstellung in der Ratzeburger Stadtbücherei erhält positive Resonanz

Der Werkstattrat der Ratzeburger Werkstätten des Lebenshilfewerkes Kreis Herzogtum Lauenburg gGmbH hat sich hochzufrieden mit dem Verlauf der interaktiven Ausstellung "Und was machst Du so?" in der Stadtbücherei gezeigt. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", sagte Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten.  Rund 2.000 Besucher konnten während des vier wöchigen Ausstellungszeitraumes gezählt werden, mit durchweg sehr positiven Resonanzen. "Wir haben zahlreiche Rückmeldungen zur Ausstellung bekommen, die vor allem das inhaltliche Konzept und die gelungene Umsetzung an den einzelnen Stationen lobten", sagte Büchereileiterin Dajana Stolz. Heinz Wedemann, Sprecher des Werkstattrates der Ratzeburger Werkstätten, zeigte sich ebenfalls begeistert von dem breiten Interesse an der Ausstellung. "Wir haben es uns sehr gewünscht, unsere Ausstellung auch einmal in Ratzeburg zeigen zu können. Dass wir dafür einen so präsenten Ort wie die Stadtbücherei nutzen konnten, war ein wirklicher Gewinn", so Wedemann.

Schon zur Eröffnungsveranstaltung waren zahlreiche Menschen erschienen, um sich von Mitgliedern der LAG Werkstätte Schleswig-Holstein e.V. über die Entstehung der Ausstellung als inklusives Gemeinschaftsprojekt von Menschen mit und ohne Behinderungen und über die Arbeit der Werkstatträte informieren zu lassen. Diese setzen sich für selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe, für gesicherte Grundwerte, sozialen Zusammenhalt und Wertschätzung ein. Dafür ist Arbeit ein ganz wesentliches Fundament, wie die Ausstellung eindrücklich zeigen konnte. Sie lud ein, sich ganz persönlich mit dem Sinn von Arbeit zu beschäftigen und gleichzeitig viel von der Arbeitswelt in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen zu erfahren. 

Sie wurde gemeinschaftlich geplant von Werkstatträten sowie Fach- und Leitungskräften aus Werkstätten in Schleswig-Holstein und konzeptioniert von Studentinnen der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Gefertigt wurde sie in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen. Entstanden sind begehbare Stationen zu ganz unterschiedlichen Fragestellungen: Was bedeutet Arbeit für Dich? Gehst Du gerne zur Arbeit? Was macht Dich stolz? Welchen Traum von Arbeit hast Du? In der Ausstellung werden die Antworten und Gedanken sichtbar, lesbar und hörbar in Filmen, Fotos, Interviews und Zitaten bekannter Persönlichkeiten.

Ermöglicht wurde die Ausstellung durch eine Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!'. 

Stadt Ratzeburg beschließt einen 'Aktionsplan Inklusion'

Die Ratzeburger Stadtvertretung hat auf ihrer jüngsten Sitzung erstmalig und einstimmig einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg beschlossen. Vorangegangen war eine monatelange kritische Analyse der unterschiedlichen städtischen Liegenschaften mit Blick auf ihre Barrierefreiheit. "Zusammen mit Menschen aus der Behindertenrechtsarbeit haben wir auf das Rathaus, die Sportanlagen, die städtische Bildungs- und Sozialeinrichtungen, auf Wege und Verkehrsübergänge und auf Freizeit- und Spielplätze geschaut. Es war eine Aufnahme der bestehenden Barrieren, die es in der Zukunft abzubauen gilt", sagt Bürgermeister Eckhard Graf. Dabei hing es bei weitem nicht nur um bauliche Fragen. "Wichtig war uns der Blick auf die Informationspolitik der Einrichtungen. Was erfahren Menschen mit Behinderungen über das Rathaus, über die Stadtbücherei, über öffentliche Veranstaltungen oder Sitzungen, sodass sie ihre Besuche auch gut und selbstbestimmt planen können? Auch das gehört zur Barrierefreiheit", sagt Martina Radtke, die als Behindertenrechtsaktivistin aus Georgsmarienhütte diesen Prozess der Analyse maßgeblich unterstützt hat. 

Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden mit den zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rathaus, aber auch mit Betroffenen im Rahmen eines Bürgerforums erörtert. So entstand ein Maßnahmenkatalog zum Abbau von Barrieren in den städtischen Einrichtungen und Liegenschaften, der schließlich auch in der Stadtpolitik beraten und abgestimmt wurde. Dieser 'Aktionsplan Inklusion' soll für die Jahre 2024 - 2028 Gültigkeit haben und der Stadt als Richtschnur zu mehr Inklusion dienen. "Mit diesem Aktionsplan wollen wir vor unserer eigenen Haustür kehren und in regelmäßigen Evaluationen schauen, wie wir uns entwickeln", sagt Bürgermeister Graf. Er hofft aber, dass diese städtische Initiative auch eine Strahlkraft entwickelt und andere Einrichtungen in Wirtschaft, Kultur oder im Gesundheitssektor in der Stadt motiviert, sich ebenfalls um mehr Barrierefreiheit zu bemühen. "Wir sind eine Stadt im demografischen Wandel. Da ist jede Investition in Barrierefreiheit ein wirklicher Gewinn für die Zukunft aller Menschen in Ratzeburg", so Bürgermeister Graf.

Dass der 'Aktionsplan Inklusion' in dieser Kürze entstehen konnte, ist auch ein Verdienst der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Diese hatte auf Grundlage der Richtlinien des Bundesprogramm 'Demokratie leben!' das Thema Inklusion in den vergangenen zwei Jahren in einem offenen Dialograum bewegt und so maßgebliche Impulse setzen können. "Wir konnten mit unserem Projekt 'Demokratie inklusiv' in moderierten Workshops oder in einem Schülerprojekt an der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen erfolgreich sensibilisieren und Inklusion zum Gesprächsthema machen", sagt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg. Mit dem 'Aktionsplan Inklusion' ist aus seiner Sicht aber nur der erste Schritt getan. Im kommenden Jahr soll in der Partnerschaft für Demokratie daran gearbeitet, dass sich endlich auch eine neue Interessensvertretung von und für Menschen mit Behinderungen bildet und dass auch im Amtsbereich Lauenburgische Seen Inklusion und Barrierefreiheit vorangebracht werden. 

Vielfältige Aktionen zur UN-Kampagne 'Orange The World' in Ratzeburg

Die UN-Kampagne 'Orange The World' macht seit 1991 auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam. Auch in Ratzeburg ist dies auf Initiative des Soroptimist International Club Ratzeburg in diesem Jahr wieder sicht- und hörbar geworden. So zog ein lautstarker, orangefarbener Demonstrationszug zum 'Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen' durch das Stadtzentrum. Bürgermeister Eckhard Graf begleitete, wie viele andere Unterstützerinnen und Unterstützer, die Soroptimistinnen aus Überzeugung und auch aus Notwendigkeit, ein öffentliches Zeichen setzen zu wollen und zu müssen. Entsprechend zeigte sich auch das Rathaus orange geflaggt. 


In den nachfolgenden Tagen erstrahlte die Ratzeburger Stadtbücherei in den Abendstunden in orangefarbenem Licht. Einen musikalischen Ausklang fand die Kampagne zum 'Internationalen Tag der Menschenrechte' mit einem gemeinsamen Chorkonzert des Lübecker Gewerkschaftschores 'Brot & Rosen' und des Chorprojektes POLITICALied des Vereins Miteinander leben e.V..


Verschiedene Rednerinnen und Redner begleiteten die politischen Liedbeiträge mit Botschaften zu mehr Engagement für Demokratie und Menschenrechte und mit Aufrufen für ein gewaltfreies Miteinander. Büchereileiterin Dajana Stolz erhielt zum Abschluss eine orangefarbene 'Aktionsbank' mit der Aufschrift "Kein Platz für Gewalt gegen Frauen", gestaltet von Gesine Biller, der Begleitausschussvorsitzenden der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Sie zeigt ein "STOP"-Symbol, aber auch die wichtige Notfallnummer für das Hilfetelefon 'Gewalt gegen Frauen' unter 116 016.

Demokratie-Café des Ratzeburger Seniorenbeirates diskutiert zu den Chancen und Risiken des Internets

In der Reihe des 'Demokratie-Cafés' organisiert der Ratzeburger Seniorenbeirat am 19.12.2023 in der Zeit von 16:00 bis 18:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses einen Vortrag unter dem Titel "Zugang zum demokratischen Diskurs für Seniorinnen und Senioren mittels Internet: Chancen und Risiken". 

Das Internet bietet große Möglichkeiten der sozialen Vernetzung und - besonders bei eingeschränkter Mobilität - Teilhabe am öffentlichen Leben auch für Seniorinnen und Senioren. Welche Risiken beinhalten die funkbasierten Netze (WLAN und 5G) für Mensch und Natur? Welche Möglichkeiten gibt es, sich im privaten Bereich vor der Funkbelastung zu schützen und diese zu reduzieren? Wiltrud Wagner und Ralf Winterberg, der auch berufliche Erfahrung im IT-Bereich gesammelt hat, sind bereits als Referenten zu diesem Themenkreis bekannt. Sie berichten "aus erster Hand", wie man bei Nutzung der neuen Möglichkeiten mögliche Gefahren umgehen kann.

Der Vortrag ist kostenlos und wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. Der Zugang ist barrierefrei möglich.



14. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung gastierte bei der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck

Die Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung hat sich auch in diesem Jahr wieder als ein wichtiges Forum für Wissensvermittlung und Austausch im gemeinsamen Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit präsentieren können. Auf Einladung der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck, die ihre 3. Demokratiekonferenz für die Regionalkonferenz geöffnet hatte, gestaltete ein gemeinsames Organisationsteam in der Baltic-Schule ein vielschichtiges Workshop- und Vortragprogramm, das von über 100 engagierten Menschen aus Zivilgesellschaft, Politik, Kirche und Verwaltung wahrgenommen wurde. Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Kultur- und Bildungssentorin Monika Frank eröffneten die Konferenz mit einem eindringlichen Appell für mehr gesellschaftlichen Einsatz gegen Antisemitismus und Rassismus und für klare Positionen gegen alle Demokratieverächter. 


Inhaltlich befasste sich die Regionalkonferenz mit ganz unterschiedlichen Themen. Es wurde über strukturellen Rassismus und Intersektionalität sowie über rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete referiert und gemeinsam diskutiert. Ebenso standen der verbreitete Hass in der Gesellschaft und die Diskriminierung von Sinti und Roma im Fokus der Workshops und einer begleitenden Ausstellung. Unter dem Titel 'Erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und Anschläge' wurde die Betroffenenperspektive in den Vordergrund gerückt, was in der heutigen Erinnerungskultur viel zu wenig beachtet wird. Hier kam der Appell, mit Betroffenen zu sprechen und eine gemeinsame Erinnerungskultur zu gestalten, statt über ihre Köpfe hinweg zu agieren. Prof. Dr. Vassilis Tsianos von der Fachhochschule Kiel referierte in einem Online-Einführungsvortrag über die Feinde der postmigrantischen Gesellschaft. Ganz vordergründig stand auf der Regionalkonferenz wieder die Vernetzung der engagierten Zivilgesellschaft auf der Agenda. Ein eigener Workshop befasste sich mit Vernetzungsstrategien und das Konferenzprogramm ließ viel Raum für persönlichen Austausch und Vernetzungsgespräche. 


Während der Mittagspause nutzten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Gelegenheit zum weiteren Netzwerken. Anschließend wurden die Ergebnisse der Workshops im Plenum präsentiert. Die Ergebnisse machten wiederholt deutlich, dass Demokratie mehr als eine Staatsform ist und auf verschiedenen Ebenen des gesellschaftlichen Zusammenlebens gelebt und gestärkt werden muss. Viele Teilnehmenden formulierten den Wunsch nach mehr sensibilisierenden Workshops auf struktureller Ebene und Fortbildungen im Themenbereich der Konferenz, um Handlungssicherheit im Umgang mit Diskriminierung auf individueller und struktureller Ebene zu stärken.

Das Organisationsteam, bestehend aus der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck, dem 'Haus der Kulturen', dem Regionalen Beratungsteam gegen Rechtsextremismus der AWO-SH in Lübeck, dem RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg,  dem Verein Miteinander leben e.V. in Mölln sowie dem Fachdienst Familie und Schule, Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn und der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, erhielt in der Folge viel Lob und Zuspruch aus dem Kreis der Teilnehmenden für das fachlich hochwertige Konferenzprogramm, die dort behandelten Inhalte und die motivierenden Diskurse. 


"In der Vielfalt der behandelten Themen, der regen Diskussionen, der lebendigen Atmosphäre und der intensiven Vernetzung zeigte sich die Stärke unserer Zivilgesellschaft im gemeinsamen Kampf gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, gegen Rassismus und Extremismus. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass gemeinsames Handeln die Basis für eine gestärkte Demokratie ist. Es war ermutigend zu sehen, wie wir gemeinsam voranschreiten können. Als Gastgeberin der 14. Regionalkonferenz sind wir begeistert von der positiven Energie, die durch die Teilnahme von über 120 engagierten Menschen aus verschiedenen Bereichen entstanden ist“, sagt Lava Darwish von Sprungtuch e.V., koordinierend tätig bei der Partnerschaft für Demokratie der Hansestadt Lübeck.

"Es freut uns insbesondere, dass so viele Menschen aus der Zivilgesellschaft gekommen sind – das macht Mut. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, dass dem Rechtsruck demokratisches Engagement entgegengesetzt wird", äußerte sich das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck zum erfolgreichen Konferenzverlauf. 

'POLITICALied' lädt zum Chorkonzert am 'Internationalen Tag der Menschenrechte' und zu einem offenen Chorworkshop für Friedenslieder

Das Chorprojekt 'POLITICALied' vom Verein Miteinander leben e.V. plant zusammen mit dem Lübecker Gewerkschaftschor 'Brot & Rosen' ein gemeinsames Chorkonzert zum 'Internationalen Tag der Menschenrechte' am 10.12.2023 um 19:00 Uhr im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses. Zum Ausklang der Kampagne 'Orange the World' gegen geschlechterspezifische Gewalt und mit Blick auf die düstere Situation von Menschenrechten in aller Welt soll dieses Chorkonzert zusammenführen und daran erinnern, dass alle Menschen frei und gleich an Würde und Rechten geboren sind. Dies ist im Artikel 1 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte niedergelegt, die jedem Menschen zukommen, weil er ein Mensch ist, unabhängig von Herkunft, Staatsangehörigkeit, Hautfarbe, Geschlecht, Sprache, Religion, sexueller Orientierung oder Identität oder Vermögen. "Wir Chöre laden ein, den 'Internationalen Tag der Menschenrechte' in Liedern und Wortbeiträgen in seiner Aktualität und seiner überragenden Bedeutung zu würdigen", sagt Mark Sauer vom Verein Miteinander leben e.V.. 

Eine Woche später, am 16.12.2023 in der Zeit von 10:00 - 18:00 Uhr, besteht im Rahmen eines offenen Chorworkshops die Möglichkeit, die Kraft des Chorsingens selbst einmal auszuprobieren. Unter dem Motto "Lieder für einen Frieden" hat das Chorprojekt 'POLITICALied' den Chorleiter des Hamburger Weltmusikchores, Nathaniel Damon, für eine Workshopleitung gewinnen können. Geprobt und gesungen wird ebenfalls im Ratssaal des Rathauses. Ab 19:00 Uhr wird das erarbeitete Repertoire in einem Abschlusskonzert präsentiert. 

Der Eintritt zum Chorkonzert und zum Chorworkshop ist frei. Für die Teilnahme am Chorworkshop ist eine Anmeldung unter miteinander.leben@t-online.de notwendig. Beide Veranstaltungen werden gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. Der Zugang ist jeweils barrierefrei möglich. 

 

"Nur nicht aus Liebe weinen"
Fiktiver Theaterdialog zweier Weltstars der NS-Zeit

Mit einem musikalischen Theaterstück setzt die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. ihre Veranstaltungsreihe 'Damals ist heute' am 30. November 2023 um 19:00 Uhr im Rokokosaal des Kreismuseums fort. Angela Bertram und Maren Colell vom Ensemble des 'Theater im Stall' präsentieren "Nur nicht aus Liebe weinen", eine fiktive Begegnung der Weltstars Marlene Dietrich und Zarah Leander in einer Bühnengarderobe. Marlene Dietrich verabscheute die Ideologie der Nationalsozialisten und verweigerte sich deren Propaganda-Filmindustrie. Sie emigriert aus Deutschland in die USA und bezog dort eindeutig Stellung gegen das Nazi-Regime. Die Schwedin Zarah Leander hingegen wurde in eben diesem Nazideutschland zum gefeierten und höchstbezahlten weiblichen Propaganda-Star. Diese sehr unterschiedlichen Lebenswege, Lebensentscheidungen und Haltungen zum Nationalsozialismus werden im Dialog dieses Theaterstücks lebendig und nachdenklich dargestellt. 

Der Eintritt ist dank einer Förderung der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' frei. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist nicht barrierefrei. Eine Anmeldung ist aufgrund begrenzter Sitzplätze unter info@vhs-ratzeburg.de erforderlich. 

Politische Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik" diskutiert zum Antisemitismus in den Köpfen und auf unseren Straßen

In der politischen Bildungsreihe "SelbstVerständlich Politik", die gemeinsam von der Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. und dem Verein Miteinander leben e.V. organisiert wird, wird am 29.11.2023 um 19:00 Uhr Dr. Olaf Kistenmacher als Gastdozent im Ratssaal des Ratzeburger Rathauses mit seinem Vortrag 'Antisemitismus: In den Köpfen ... auf der Straße ...' erwartet. 

Judenhass nimmt unübersehbar zu. Das ist nicht erst seit dem Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober 2023 so. Schon zuvor war, wie der Anschlag auf die Synagoge in Halle 2019 deutlich gemacht hat, die Bedrohungslage hoch. Auf das Feindbild Israel können sich viele einigen: in der Kunstszene ebenso wie bei den Coronaleugnern, bei der extremen Rechten wie in der radikalen Linken, und selbst bei denen, die sich offiziell proisraelisch geben, kommt schnell ein „Aber“. Auch der Unterschied zwischen Israel und Jüdinnen und Juden spielt oft keine Rolle mehr. Der Vortrag wird zeigen, welche Faktoren dabei zusammenkommen – und warum Antisemitismus in Deutschland kein „importiertes“ Problem ist. Dr. Olaf Kistenmacher promovierte über antisemitische Aussagen in der Tageszeitung der KPD zur Zeit der Weimarer Republik, arbeitet als Journalist und ist seit 20 Jahren in der politischen Bildung gegen Antisemitismus und Rassismus tätig. 

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 

Schleswig-Holstein in der NS-Zeit - was und wie erinnern wir?

Die Ideologie und die Verbrechen des Nationalsozialismus hatten, wie überall im damaligen deutschen Reich, auch in Schleswig-Holstein einen festen Platz in der Gesellschaft und im Leben der Bürgerinnen und Bürger. Welche Orte und welche Geschichten kennen wir in Schleswig-Holstein? Was und wem erinnern wir heute? Und mit welchem Zweck? Welchen Geschichten und Perspektiven kennen wir und wovon erzählen wir? Diesen Fragen will die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. im Rahmen ihres Projektes „Damals ist heute“ in einer Vortrags-, Gesprächs- und Exkursionsreihe nachspüren. Historikerin und Demokratiepädagogin Wencke Stegemann möchte dazu in einem einführenden Vortrag am 20.11.2023 um 18:30 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg zunächst zu einem gemeinsamen Gespräch anregen: „Wir sind heute diejenigen, die auf der Basis dieser gemeinsamen Geschichte leben. Wie gehen wir damit um?“ Im Anschluss an diese Einführung werden zwei Exkursionen angeboten, nach Neustadt zum Museum Cap Arcona am 12.12.2023 und zur Gedenkstätte im ehemaligen KZ Neuengamme am 19.12.2023.

„Museum Cap Arcona, vom Luxusliner zum schwimmenden KZ“ Ein Luxusliner wurde in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs zum schwimmenden KZ. Etwa 10000 Häftlinge wurden im April 1945 vom KZ Neuengamme und seinen Außenlagern durch SH getrieben, um auf das ehemalige Luxusschiff gebracht zu werden. Wohin sie fahren und was mit ihnen geschehen sollte, ist bis heute ungeklärt. Nach einem Raketenangriff sank das Schiff und riss mehr als 7500 Menschen in den Tod. Neustadt wurde damit zu einem Ort der letzten furchtbaren Konsequenzen des NS-Regimes. Wie geht der Ort heute damit um? Wie wird erinnert? Schauen wir es uns an!

„Gedenkstätte ehemaliges KZ Neuengamme“ - Im Süden vor den Toren Hamburgs liegt das ehemalige KZ Neuengamme, das zahlreiche Nebenlager nicht nur mitten in Hamburg, sondern auch in Schleswig-Holstein hatte. Wir besuchen gemeinsam das Hauptlager. Unser Programm besteht aus einer thematischen Einführung und verschiedenen Stationen im Gelände. Neben der Hauptausstellung und dem ehemaligen Häftlingslager werden dabei auch Teile des Geländes, Klinkerwerk, Stichkanal, Kommandantenhaus, bis zum Internationalen Mahnmal und dem 'Haus des Gedenkens' kennengelernt.

Die Anfahrt erfolgt jeweils im eigenen Pkw in Fahrgemeinschaften oder mit dem ÖPNV. Anmeldungen und nähere Informationen zu den Exkursionen gibt es am Vortragsabend sowie online unter https://www.vhs-ratzeburg.de oder per E-Mail unter info@vhs-ratzeburg.de.

Der Eintritt zum Vortrag und zu den Exkursionen ist dank einer Förderung durch die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische See im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!' frei. 

Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung zu Gast bei der Partnerschaft für Demokratie Lübeck

Am 11. November 2023 findet in Lübeck die 14. Regionalkonferenz Rechtsextremismus und Demokratiestärkung statt. Sie ist zu Gast in der Baltic Schule im Stadtteil Buntekuh und wird dort im Rahmen der 3. Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie Lübeck zum zweiten Mal in der Hansestadt ausgerichtet. Sie lädt Menschen aus der Zivilgesellschaft, aus Kommunalpolitik und Schulen ein, sich im Kampf gegen Rechtsextremismus und für eine starke Demokratie zu engagieren. Das Format der Regionalkonferenz existiert seit 2012. Es verbindet Wissensvermittlung und Vernetzung in einem vielfältigen Programm von praxisorientierten Workshop- und Austauschangeboten. Die Regionalkonferenz wird von Expertinnen und Experten getragen, die in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern haupt- und ehrenamtlich gegen Rechtsextremismus arbeiten.

Das Programm der 14. Regionalkonferenz, an dem auch die Stabsstelle Integration und das Frauenbüro der Hansestadt Lübeck sowie das „Haus der Kulturen“ mitgewirkt haben, bietet ganz unterschiedliche Workshopangebote zu aktuellen Themen. Es geht um strukturellen Rassismus und Intersektionalität, um die rassistische Mobilisierung gegen Geflüchtete in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein und um die Diskriminierung von Sinti und Roma, aber auch um die erinnerungspolitische Kämpfe in Folge rassistischer Morde und Anschläge. Ebenso wird über die spaltende Kraft des Hasses in der Gesellschaft diskutiert und der Antifaschismus im ländlichen Raum im Rahmen eines Vernetzungsworkshop für zivilgesellschaftliche Bündnisse thematisiert. Im Forum der Baltic Schule wird über die Ausstellung "Bruder Sinti, Schwester Roma - Ein Jahrhundert zwischen Diskriminierung und Verfolgung" zu sehen sein.

Die Regionalkonferenz startet um 09:30 Uhr mit einer Begrüßung und einem Einführungsvortrag mit dem Titel „Die postmigrantische Gesellschaft und ihre Feinde“ von Professor Dr. Vassilis S. Tsianos. Das anschließende Workshopprogramm wird bis 16:00 Uhr den weiteren Konferenzverlauf gestalten. Während einer Mittagsverpflegung wird Raum für Vernetzungsgespräche angeboten. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung jedoch obligatorisch. 

Zum Organisationsteam der Regionalkonferenz gehören die Stadt Ratzeburg und das angeschlossene Ratzeburger Bündnis, das RAA-Regionalzentrum für demokratische Kultur Westmecklenburg, das Regionale Beratungsteam gegen Rechtsextremismus in Lübeck des AWO Landesverbandes SH e.V., der Verein Miteinander leben e.V. in Mölln sowie der Fachdienst Familie und Schule Kinder- und Jugendschutz des Kreises Stormarn. Die Regionalkonferenz wandert in einem jährlichen Turnus durch beide Bundesländer und hat in den vergangenen Jahren über 1.500 Engagierte in ihrer Arbeit unterstützen können. Austragungsorte waren in den vergangenen Jahren vor allem Städte, die wie die Hansestadt Lübeck eine ˈPartnerschaft für Demokratieˈ organsiert haben, über die viele Multiplikatorinnen und Multiplikatoren erreicht werden können. Entsprechend kommen die Organisatoren in diesem Jahr sehr gerne der Einladung der Partnerschaft für Demokratie Lübeck nach, die ihre 3. Demokratiekonferenz für die Regionalkonferenz geöffnet hat.

Alle Informationen rund um die Konferenz sind unter www.demokratie-luebeck.de oder www.regionalkonferenz.eu einzusehen.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische, sexistische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind bzw. mit solchen stören, den Zutritt zur Konferenz zu verwehren oder von dieser auszuschließen.

"1944 - Es war einmal ein Drache"
Theaterstück eröffnet Ausstellung "Kunst im Holocaust" in der Ratzeburger Stadtkirche St. Petri

Anlässlich einer Ausstellungseröffnung von Werken der Yad Vashem Kunstsammlung "Kunst im Holocaust" am 9. November 2023 um 17:00 Uhr in der Stadtkirche St. Petri Ratzeburg zeigt die Volkshochschule Ratzeburg und Umland e.V. das Theaterstück "1944 - Es war einmal ein Drache" mit Figuren des TANDERA THEATER für Jugendliche (ab 16 Jahre) und Erwachsene. Ausgangspunkt ist eine wahre Geschichte aus dem Frauenkonzentrationslager Ravensbrück: Dezember 1944, 10.000 sogenannte Schutzhäftlinge befinden sich im Lager, darunter fast 400 Kinder. Für diese Kinder bereiten die Frauen von Ravensbrück ein Weihnachtsfest vor. Es ist eine besondere Geschichte über Kindheit im Konzentrationslager, über Verzweiflung, Lebensmut und Zukunft. Nach der gleichnamigen literarischen Vorlage von Bodo Schulenburg.

Für die mit dem Theaterstück "1944 - Es war einmal ein Drache" geleistete Erinnerungsarbeit wurde dem TANDERA THEATER die Medaille "Rose von Ravensbrück" verliehen. Es korrespondiert in dieser Weise mit den Exponaten der Yad Vashem Ausstellung "Kunst im Holocaust", die vom 09.11. - 30.11.2023 in der Stadtkirche St. Petri zu sehen wird. Diese Ausstellung gewährt Einblick in Kunst, die während des Holocaust in den Ghettos, Lagern, Wäldern und im Versteck geschaffen wurde. In diesen Kunstwerken spiegelt sich die Spannung zwischen dem Drang der Künstler, die schrecklichen Ereignisse, die sie erleiden mussten, zu dokumentieren, und dem Verlangen, durch ihre Kunst auszubrechen und sich in das Reich der Schönheit, der Imagination und des Glaubens zu flüchten. Diese Werke aus Yad Vashems Kunstsammlung zeugen von der Stärke des menschlichen Geists und seiner Weigerung, zu kapitulieren.

Die Volkshochschule Ratzeburg zeigt diese Ausstellung und das Theaterstück im Rahmen ihres Projektes "Damals ist heute", das sich mit Antisemitismus in Vergangenheit und Gegenwart befasst und über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen durch das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' gefördert wird. Der Eintritt ist frei.

Ratzeburger Demokratiekonferenz diskutiert über einen Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung

Auf der jährlichen Demokratiekonferenz der 'Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen' wurde Anfang Oktober über einen gemeinsamen Aktionsplan gegen Rassismus und Diskriminierung diskutiert. Hintergrund ist eine angestrebte Bewerbung bei der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition of Cities against Racism' (ECCAR). Die ˈECCAR' ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen Zehn-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Anti­rassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Inter­nationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 140 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen euro­päischen Ländern an, unter anderem auch die Hansestadt Lübeck. 

Um hier Mitglied werden zu können, muss die Kommune in den Handlungsfeldern des vorgegebenen Zehn-Punkte-Aktionsplans eigene Maßnahmen erarbeiten, die sie im Zuge der Mitgliedschaft zukünftig umsetzen will. Diese Aufgabenstellung wurde auf der Demokratiekonferenz angegangen. Rund 25 Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus Zivilgesellschaft und Kommunalpolitik diskutierten in zwei Arbeitsrunden alle Punkte des Aktionsplanes und entwarfen dabei ein konkretes Maßnahmenpaket. Angeleitet wurden sie dabei von Gesine Gondesen und Evans Gumbe, die einfühlsam die Wirkungsmechanismen von Rassismus und Diskriminierung sowie deren Auswirkungen auf die betroffenen Menschen verdeutlichten. Begleitet wurde die Diskussion von Jana Christ vom Koordinationsbüro der 'ECCAR' in Heidelberg und von Sandra Rickert, die bei der Hansestadt Lübeck für den dortigen 'ECCAR-Aktionsplan' zuständig ist. In ihren Beiträgen wurde deutlich, dass eine Mitgliedschaft in der 'Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition of Cities against Racism' als Prozess zu verstehen ist, dem eine Selbstverpflichtung zugrunde liegt. Diese Selbstverpflichtung können Stadt und Amt auch als gemeinsame Bewerbung abgeben. 

Das Ergebnis dieser Diskussion wurde nachfolgend als designierter Aktionsplan der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen zusammengefasst und soll nun in den jeweiligen kommunalen Gremien beraten werden. Sollte der Aktionsplan hier eine Zustimmung finden, könnte ein Beitritt zur 'ECCAR' im Mai 2024 erfolgen. 

Die Demokratiekonferenz wurde gefördert über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!" durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. 

Dokument anzeigen: Entwurf eines 10 Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)
Entwurf eines 10 Punkte-Aktionsplans gegen Rassismus und Diskriminierung für einen Beitritt der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen bei der 'Europäische Städtekoalition gegen Rassismus - European Coalition against Racism' (ECCAR)

PDF, 185 kB

Demokratie-Café des Ratzeburger Seniorenbeirates bietet Vortrag zur Kriminalprävention 

In der Reihe des 'Demokratie-Cafés' organisiert der Ratzeburger Seniorenbeirat am 30.10.2023 in der Zeit von 15:00 bis 17:00 Uhr im Ratssaal des Rathauses einen Vortrag zur Kriminalprävention unter dem Titel "Im Alter sicher leben". Thomas Freiberg, durch die Landespolizei Schleswig-Holstein ausgebildeter Sicherheitsberater für Senioren (SfS) für die Region Herzogtum Lauenburg, möchte Informationen, Tipps und Hinweise geben, die das Sicherheitsgefühl lebensälterer Menschen zu Hause und im öffentlichen Raum stärken können. Es soll vor allem um Wohnungssicherheit und um den Schutz vor Haustürkriminalität, Straßenkriminalität, Betrug, Diebstahl und Internetkriminalität gehen. "Wir kennen die vielfältigen Warnungen der Polizei etwa zu "Nepper, Schlepper, Bauernfänger", wissen aber zugleich, dass die Kriminalität mit zahlreichen Variationen aufwartet und immer wieder Opfer findet. Dem wird durch Aufklärungsarbeit zu begegnen versucht, auch durch die Tätigkeiten der Sicherheitsberater, die mitunter in der Öffentlichkeit nicht unbedingt bekannt sind", sagt Günter Deutschmann, ehemaliger Polizeibeamter und Mitglied im Ratzeburger Seniorenbeirat. 

Der Vortrag ist kostenlos und wird gefördert über die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben!'. Der Zugang ist barrierefrei möglich.



Bürgerforum diskutiert über einen 'Aktionsplan Inklusion' für die Stadt Ratzeburg

Unter dem Titel 'Demokratie inklusiv'  erarbeitet die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen aktuell einen 'Aktionsplan Inklusion', der die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am politischen und öffentlichen Leben in Ratzeburg verbessern und voranbringen soll. Zusammen mit Aktiven aus der Behindertenrechtsarbeit wurde die Barrierefreiheit der Stadt in vielen Aspekten unter die Lupe genommen und eine ganze Reihe von Defiziten aufgedeckt, die dem politischen Ziel von Inklusion zuwider laufen. Aus dieser Mängelliste ist der Vorschlag eines Aktionsplanes entstanden, der in ganz konkreten Maßnahmen aufzeigt, wie sich diese Defizite nach und nach abbauen lassen. "Wir haben nicht nur auf bauliche Mängel geschaut, sondern auch auf kommunikative Mängel, die teilweise viel gravierender sind. Menschen mit Behinderungen fehlen in unserer Stadt ganz häufig die Informationen zur Barrierefreiheit von öffentlichen Einrichtungen, von Veranstaltungen, von politischen Sitzungen. Sie bleiben in der Folge eher fern, anstatt sich auf den Weg zu machen, nur um dann wieder einmal festzustellen, dass sie doch nicht teilnehmen können", beschreibt Mark Sauer von der Stadt Ratzeburg ein wichtiges Ergebnis des 'Aktionsplanes Inklusion'. 

Der Entwurf dieses Aktionsplanes wurde vor seiner Weitergabe an die politischen Gremien der Stadt Ratzeburg im Rahmen eines Bürgerforums mit Betroffenen diskutiert. Prozessmoderator Lars Hartwig, Behindertenrechtsaktivistin Martina Radtke und Bürgermeister Eckhard Graf stellten in Kleingruppen die Ergebnisse vor, die bislang in den Aktionsplan aufgenommen wurden und baten um eine subjektive Bewertung. In den Gesprächen wurde vieles, was darin aufgenommen wurde, mit eigenen Erfahrungsbeispielen klar unterstrichen, aber auch weitere Defizite benannt. Großes Interesse gab es bei der Fragestellung, wie Menschen mit Behinderungen zukünftig besser eingebunden werden können in die Gestaltung der Stadt. Der Notwendigkeit nach einer funktionieren Interessensvertretung, die auf Augenhöhe mit der Stadtverwaltung und der Stadtpolitik agieren kann, war dabei deutlich vernehmbar. 

"Bei unseren Recherchen und Quartiersbegehungen wurden wir mehrfach von Bürgerinnen und Bürgern angesprochen, die uns den Wunsch nach Ansprechpersonen für Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen mit auf den Weg ins Rathaus gaben. Wir haben im Forum über die Notwendigkeit einer Interessensvertretung diskutiert, die die Bedarfe unseres Personenkreises vertritt. Dies war auch Tenor in allen Workshops, die wir zum 'Aktionsplan Inklusion' durchgeführt haben", sagt Martina Radtke vom Behindertenbeirat der Stadt Georgsmarienhütte, die beratend am Entwurf des 'Aktionsplans Inklusion' mitwirkte. 

Politische Bildungsreihe 'SelbstVerständlich Politik' betrachtet Europas Stereotype zu Afrika

Seit vielen Jahren engagieren sich die Ratzeburger Volkshochschule und der Verein Miteinander leben e.V. gemeinsam in der politischen Bildung. Wiederkehrend werden unter dem Titel "SelbstVerständlich Politik" Vortragsreihen im Frühjahr und Herbst organisiert, zu ganz unterschiedlichen, aber immer aktuellen Themen. Auch eine eigene Podcastlinie sowie eine Sendereihe im Offenen Kanal Lübeck sind bereits unter diesem Titel entstanden, in der viele Dozentinnen und Dozenten der Vortragsreihe noch einmal in einem abrufbaren Audiomedium zu Wort kommen. 

Auch in diesem Jahr wird diese bewährte Bildungskooperation fortgesetzt, mit einem weiteren Beitrag am 12.10.2023 um 19:00 Uhr in der Stadtbücherei Ratzeburg. Afrikakenner und -experte Dr. Günther Rusch möchte gemeinsam mit dem Publikum mit afrikanischen Stereotypen und Halbwissen aufräumen, die in europäischem Denken bis heute festverwurzelt sind. 

Der Blick aus Europa auf Afrika ist mit vielen Stereotypen behaftet, die sich teils aus der kolonialen Vergangenheit bis heute erhalten haben, teils aber auch auf rassistischen Denkmustern fußen, von denen sich die wenigsten Menschen völlig freimachen können. Es ist immer wieder ein Blick von oben herab, mit wohlgemeinten paternalistischen Zügen und einem Hang zur Besserwisserei. Als vermeintlich hoch entwickelte Europäer weiß man schließlich, wie es geht und wie man zu Wohlstand, Frieden und einem guten Leben kommt. Diese Stereotype und das damit verbundene Halbwissen verstellen vielfach den Blick auf die Vielfältigkeit afrikanischer Gesellschaften und ihre Leistungen. Dr. Günther Rusch kennt dies aus eigener Erfahrung. Er lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Ghana, ist weitgereist auf dem Kontinent. Seine Wahrnehmung von Afrika ist eine völlig andere geworden und er findet zu jedem Stereotyp hunderte von Gegenbeispielen. Um Afrika ein Stück weit gerechter zu werden, lädt er ein, einmal die große Kiste dieser vorgefassten Meinungen zu öffnen und gemeinsam zu betrachten, was dran ist an unserem europäischen Bild von Afrika. Überraschende Erkenntnisse sind vorprogrammiert. 

Der Vortrag wird gefördert von der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen. Der Eintritt ist kostenlos, eine Voranmeldung wird erbeten unter volkshochschule@ratzeburg.de. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei erreichbar. 


Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen erarbeitet lokalen Aktionsplan gegen Rassismus 

Die Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen möchte auf ihrer jährlichen Demokratiekonferenz am 07. Oktober in der Zeit von 10:00 – 16:00 Uhr in der Lauenburgischen Gelehrtenschule mit Menschen aus der Zivilgesellschaft und Verantwortlichen aus den Institutionen der Stadt eine breite Debatte rund um das Themenfeld ˈRassismusˈ anstoßen. Gemeinsam soll ein städtischer Aktionsplan gegen Rassismus erarbeitet werden, auf deren Basis sich die Stadt und das Amt an der ˈEuropean Coalition of Cities against Racismˈ anschließen können.

Die ˈEuropean Coalition of Cities against Racismˈ (ˈEuropäische Städte-Koalition gegen Rassismus' - https://www.eccar.info/) ist ein Bündnis europäischer Städte, das gegründet wurde, um sich aktiv gegen Rassismus auf kommunaler Ebene einzusetzen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das Städtenetzwerk einen Zehn-Punkte-Aktionsplan erarbeitet und ermöglicht daneben auch den Austausch von Best Practice und Vernetzung zwischen den Städten im Bereich Antirassismus. Die Gründung des Bündnisses geht auf eine Initiative der UNESCO, der Internationalen Städte-Koalition gegen Rassismus (ICCAR), aus dem Jahr 2004 zurück. Derzeit gehören dem Netzwerk etwa 140 Städte und Gemeinden aus 23 verschiedenen europäischen Ländern an, unter anderem auch die Hansestadt Lübeck.

Ziel der Demokratiekonferenz soll es sein, viele gute und umsetzbare Ideen und Maßnahmen zu entwickeln, mit denen dieser Aktionsplan für Ratzeburg ausgestaltet werden kann. Dabei sollen Anregungen und Best-Practice-Beispiele von Kommunen, die bereits Mitglied in der ˈEuropean Coalition of Cities against Racismˈ, aufgenommen werden.

„Wir hoffen, mit dieser Initiative einen Beschluss der Ratzeburger Stadtvertretung aus dem Jahr 2012 aufgreifen und erfüllen zu können, der seinerzeit eine Bewerbung als 'Stadt ohne Rassismus' vorsah. Heute haben wir über die langjährige Arbeit in unsere Partnerschaft für Demokratie die besten Voraussetzungen und ein großes Netzwerk von engagierten Menschen, um ein solches Ansinnen endlich sinnvoll umsetzen zu können“, erläutert Mark Sauer vom 'Federführenden Amt' der Partnerschaft für Demokratie das selbst gesteckte Ziel dieser Konferenz.

Die Teilnahme an der Demokratiekonferenz und die Mitwirkung an der Gestaltung des Aktionsplanes gegen Rassismus steht auch interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürgern offen. Eine Anmeldung unter sauer@ratzeburg.de ist aus organisatorischen Gründen allerdings erforderlich. Der Zugang zum Veranstaltungsort ist barrierefrei möglich. 

Der Demokratiekonferenz der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend über das Bundesprogramm 'Demokratie leben!' gefördert.


Europacamp des Ratzeburger Jugendbeirates führt zur Gründung eines 'Europäisches Netzwerkes von lokalen Jugendbeiräten'

Der Ratzeburger Jugendbeirat setzt seit einigen Jahren deutliche Impulse für eine Vernetzung mit Jugendlichen in den europäischen Partnerstädten. Verschiedene Delegationen waren bereits im polnischen Sopot, im dänischen Ribe oder im belgischen Esneux und haben dort mit Jugendgruppen über solche eine Zusammenarbeit diskutiert. Um diese Initiative weiter zu fördern, lud der Jugendbeirat in diesen Sommerferien zu einem 'Europacamp' nach Ratzeburg. Jugendbeiräte aus Sopot und dem schwedischen Strängnäs folgten dieser Einladung. Eine Woche lang verbrachten die 15 Jugendlichen, betreut durch die Ratzeburger Stadtjugendpflege, eine intensive Zeit des gemeinsamen Kennenlernens und mit viel Raum für Erfahrungsaustausch und Diskussion. Im Mittelpunkt stand  dabei natürlich das Thema 'Klimawandel'.


Ein Besuch auf der Domäne Fredeburg bot dafür viel Gesprächsstoff. Alfons Wiesler-Trapp konnte während einer Hofführung den Bogen von der ökologischen Landwirtschaft zu grundsätzlichen Fragen des Klimawandels schlagen. Gerade die Fragen des achtsamen Umgangs mit der Natur und die Reflexion der eigenen Verantwortung führten zu einem lebendigen Austausch. Dabei wurde auch der 'Nachhaltigkeitspreis der Ratzeburger Jugend' thematisiert, den der Ratzeburger Jugendbeirat im vergangenen Jahr erstmalig verliehen hatte. Der Preis war unter anderen an die schwedische Partnerstadt Strängnäs gegangen, für deren vorbildlichen Klima- und Energieplan. Nina Zaya vom Jugendbeirat Strängnäs konnte diese Auszeichnung in Form einer Metallplakette endlich persönlich entgegennehmen.


Neben teambildenden Freizeitaktivitäten, wie eine gemeinschaftliche Draisinenfahrt, ein Besuch des Hansemuseums in Lübeck oder eine Kanutour, wurde inhaltlich auch über die Möglichkeiten der zukünftigen Zusammenarbeit diskutiert. Der Wunsch, sich auf dieser europäischen Ebene zu vernetzen und an gemeinsamen Projektideen zu arbeiten, wurde dabei deutlich formuliert. Zur Frage, in welchem Rahmen diese Zusammenarbeit geschehen könnte, erbrachte eine Arbeitssitzung, die von einem Mitglied der Europa-Union fachlich begleitet wurde, eine konkrete Übereinkunft. "Wir konnten uns auf eine feste Netzwerkstruktur einigen, in der wir gemeinsam arbeiten wollen, ebenso auf Themen, die wir gemeinsam bewegen wollen", sagte Jugendbeiratsvorsitzende Vivian Ndubuisi. "Uns ist es wichtig, dass wir uns vor allem in Fragen des Klimaschutzes, der Jugendbeteiligung und der Verantwortungsübernahme für Zukunftsthemen gegenseitig unterstützen und voneinander lernen", sagte Aleksandra Zuranska von Jugendbeirat der Stadt Sopot.

Es entstand eine gemeinsame Charta, die diesen Anspruch der europäischen Kooperation unter den Jugendbeiräten der Partnerstädte begründen soll. Die Initiatoren dieses jugendpolitischen Europa-Netzwerkes sehen sich dabei grundsätzlich offen für die Mitwirkung weiterer Jugendbeiräte aus ihren jeweiligen europäischen Partnerstädten. "Ich war sehr beeindruckt, vom Vertrauen und der Zielstrebigkeit der Jugendlichen, gemeinsam eine solch europäisches Jugendbeiratsnetzwerk gründen zu wollen", sagte Bürgermeister Eckhard Graf, der den Gründungsprozess persönlich verfolgte. Alle Gründungsmitglieder nehmen die verfasste Charta jetzt zur Beratung in ihre Jugendbeiräte und stellen sie dort zur Abstimmung. Bei einem positiven Votum gründet sich das 'Europäisches Netzwerk von lokalen Jugendbeiräten'.

Die Ausrichtung des 'Europacamps' des Ratzeburger Jugendbeirates wurde ermöglicht über eine Förderung des Kreises Herzogtum Lauenburg und der Stadt Ratzeburg sowie mit Mitteln des Jugendfonds der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg  und des Amtes Lauenburgische Seen im Rahmen des Bundesprogramms 'Demokratie leben'. 


Zum Seitenanfang (nach oben)