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"Stadtgeschichtliches im Ohr"

Digitales Podcast-Projekt des Ratzeburger Stadtarchivs und der Ratzeburger Volkshochschule

Das Ratzeburger Stadtarchiv und die Volkshochschule Ratzeburg kooperieren seit vielen Jahren zu stadtgeschichtlichen Themen, vor allem in Vorträgen oder Projekten. Eine neue Idee dieser Kooperation ist jetzt im Zuge der Digitalisierungsinitiative der Ratzeburger Volkshochschule entstanden, eine Podcast-Reihe unter dem Titel "Stadtgeschichtliches im Ohr". Sie soll die Möglichkeit bieten, stadtgeschichtliche Beiträge auch jenseits des anlogen Vortragsformates und zu jeder Zeit hören zu können. 

"Der Fundus von stadtgeschichtlichen Themen, die sich für eine Podcast-Aufbereitung eignen, ist sehr groß", sagte  Christian Lopau zur Idee der Volkshochschule. Von geschichtlichen Ereignissen, über die Vorstellung bestimmter Archivalien bis hin zu historischen Reiseberichten ließen sich nach Ansicht des Stadtarchivars so präsentieren. 

So könnte nach Willen der Ratzeburger Volkshochschule über die Zeit eine offene, stadtgeschichtliche Mediathek entstehen, in der sich Ratzeburg immer wieder neu und facettenreich entdecken lässt. Ein Podcast-Projekt, das sich auch gut als Mitmach-Projekt erweitern lässt, für versierte Sprecherinnen oder Sprecher, für geschichtsinteressierte Redakteure, vielleicht auch für umrahmende kulturelle Beiträge. 

Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Ratzeburg - Ein Podcast in drei Teilen

Die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 auch in Ratzeburg mit einem Fackelzug und einer Festversammlung gefeiert. In den folgenden Wochen und Monaten wurden die freiheitlich-demokratischen Grundlagen von Staat und Gesellschaft systematisch zerstört und eine Diktatur errichtet. Wie sich diese Entwicklung auf lokaler Ebene auswirkte, zeichnet Stadtarchivar Christian Lopau am Beispiel Ratzeburgs nach.

Ratzeburger Stadtgeschichte 1933 - 1935 - Teil 1

Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Ratzeburg - Teil 1: Der Weg zur Machtergreifung

Ratzeburger Stadtgeschichte 1933 - 1935 - Teil 2

Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Ratzeburg - Teil 2: Die Etablierung nationalsozialistischer Machtstrukturen 

Ratzeburger Stadtgeschichte 1933 - 1935 - Teil 3

Der Beginn der nationalsozialistischen Herrschaft in Ratzeburg - Teil 3: Der Weg zur Gleichschaltung


Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Ein Podcast in fünf Teilen

Der romanische Dom ist das Wahrzeichen Ratzeburgs. Ganz gleich, ob man sich der Stadtinsel von Westen oder von Osten nähert, bestimmt der Dom die beeindruckende Silhouette der von Seen umgebenden Stadt. Vor dem Dom erinnert das Löwenstandbild an Herzog Heinrich den Löwen, der 1154 das Bistum Ratzeburg gründete und den Prämonstratenser Evermod zum ersten Bischof berief. Evermod, der zuvor Propst des Klosters 'Unser Lieben Frauen' in Magdeburg und einer der wichtigsten Gefolgsleute Norberts von Xanten gewesen war, konnte um 1160 mit dem Bau des Doms beginnen, der heute als herausragendes Zeugnis der Backsteinarchitektur in Norddeutschland gilt. Rund sechs Jahrzehnte dauerte der Bau des Doms, ehe mit der Fertigstellung der Eingangshalle im Süden der Abschluss vollendet wurde.

Nach Norden schließen sich an den Dom die Klostergebäude an, deren Baubeginn um 1250 datiert wird. Hier lebten und wirkten die Prämonstratenser, aus deren Mitte fast alle Ratzeburger Bischöfe hervorgingen, ehe der letzte von ihnen zum Protestantismus übertrat und sein Amt aufgab. Drei der Ratzeburger Bischöfe wurden heiliggesprochen: Evermod, Isfried und Ludolph. Von den insgesamt 29 Bischöfen des Bistums Ratzeburg wurden 25 im Ratzeburger Dom beigesetzt. 23 Grabplatten, zum Teil aufwendig gestaltet, sind bleibende Zeugnisse ihres Wirkens. Teile der Ausstattung des Doms stammen ebenso aus prämonstratensischer Zeit wie die Wandmalereien im Kreuzgang.

Den Orden der Prämonstratenser gibt es bist heute. 2021 begeht er sein 900jähriges Gründungsjubiläum, ein Ereignis, dass sich als prägend für Ratzeburgs Stadtgeschichte erweisen sollte. Mit diesem Archivale, die in Form eines Podcasts in mehreren Teilen gestaltet ist, soll an die Bedeutung der Prämonstratenser erinnert werden. Ergänzend sind Fotografien aus dem Bestand von Hans-Jürgen Wohlfahrt zu sehen, den das Ratzeburger Stadtarchiv verwaltet. Wohlfahrt hat 1978, im Zuge eines Besuchs von Mönchen des Prämonstratenserordens anlässlich des 800. Todestages von Bischof Evermod, Aufnahmen im Ratzeburger Dom zu diesem Thema gemacht.

Der Domhof als nördlicher Teil der Ratzeburger Stadtinsel strahlt bis heute die geistliche Prägung aus, die dieser Ort über Jahrhunderte erfahren hat. Zu dieser Atmosphäre der Ruhe und Besinnung tragen auch die zahlreichen kirchlichen und kulturellen Einrichtungen bei, die hier ihr Domizil haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg an der innerdeutschen Grenze gelegen, hat Ratzeburg nach der Grenzöffnung 1989 seine verbindende Funktion zwischen Ost und West wiedergefunden. Dies kam auch darin zum Ausdruck, dass im Dom 2012 die Gründung der Nordkirche vollzogen wurde.

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 1

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 1

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 2

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 2

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 3

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 3

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 4

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 4

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 5

Die Prämonstratenser in Ratzeburg - Teil 5


Ratzeburg als Bildungsstandort im 19. und 20. Jahrhundert
Ein Podcast in drei Teilen


Teil 1: Die Ausbildung der Volksschullehrer im Herzogtum Lauenburg

Eine gute Ausbildung der Lehrkräfte ist die Voraussetzung für ein funktionierendes Bildungssystem. Im 19. Jahrhundert wurden in Ratzeburg Einrichtungen geschaffen, um für die Volksschulen im Herzogtum Lauenburg qualifizierte Lehrer auszubilden.

Ratzeburg als Bildungsstandort im 19. und 20. Jahrhundert - Die Ausbidlung der Volksschullehrer im Herzogtum Lauenburg

Teil 2: Von der Domschule zur Lauenburgischen Gelehrtenschule

Seit dem Mittelalter hatte die traditionsreiche Domschule in Ratzeburg höhere Schulbildung geboten. Mit der Auflösung der Schule musste dringend eine Alternative gefunden werden.

Ratzeburg als Bildungsstandort im 19. und 20. Jahrhundert - Von der Domschule zur Lauenburgischen Gelehrtenschule

Teil 3: Die Entstehung und Entwicklung der Volkshochschule

Die Weimarer Verfassung von 1919 erhob die Weiterbildung zum Grundrecht. Auch im Herzogtum Lauenburg entwickelte sich in der Folge ein lebendiges Volkshochschulwesen.

Ratzeburg als Bildungsstandort im 19. und 20. Jahrhundert - Die Entsteheung und Entwicklung der Volkshochschule


Karl Pechascheck - „Ein alter Ratzeburger beschreibt das alte Ratzeburg“

Es dürfte kaum einen älteren Ratzeburger geben, dem Karl Pechascheck nicht bekannt ist. Wenn von Ratzeburger Originalen die Rede ist, dann darf sein Name mit Sicherheit nicht fehlen. Allerdings sind es weniger die Bilder, die wir Ihnen heute präsentieren, als vielmehr seine Puppenbühne, mit der er sich weit über die Grenzen der Stadt und des Kreises hinaus einen Namen gemacht hat.  Karl Pechascheck wurde am 5. März 1894 als Sohn des Tischlers Robert Heinrich Karl Pechascheck und seiner Frau Marie Dorothea Catharine, geb. Steffen in Ratzeburg geboren. Karl Pechascheck lernte zunächst das Malerhandwerk. Er fühlte sich aber schon in jungen Jahren zur Schauspielerei hingezogen und wirkte in vielen Rollen als Statist am Lübecker Stadttheater mit. Auch im Ersten Weltkrieg hat er im „Front-Theater“ selbst auf der Bühne gestanden.  Die Faszination für das Puppenspiel ergriff ihn im Jahr 1929 bei einem Gastspiel der berühmten „Hohnsteiner". Pechaschecks Debüt war „Dr. Faustens Höllenfahrt“, ein Stück, das einen festen Platz in seinem Repertoire erhielt. Mit zahlreichen anderen, meist selbst verfassten Stücken reiste der Puppenspieler in Deutschland herum.  Im Zweiten Weltkrieg war Karl Pechascheck in der Truppenbetreuung eingesetzt. Nach dem Krieg stellte die Landespolizei Schleswig-Holstein seinen Kasper in den Dienst der Verkehrserziehung. Hardy Krüger, Hans Häckermann und Siegfried Munz haben bei Pechascheck erste Theatererfahrungen gesammelt.

Erst in den späten Lebensjahren widmete sich der Puppenspieler seiner zweiten großen Leidenschaft, der Malerei. Anfang der 1960er begann der Autodidakt, der in seiner Jugend viel gezeichnet hatte,  Bilder seiner Heimatstadt zu malen. Nur zum Teil entstanden die Gemälde in der freien Natur, vieles malte Pechascheck aus dem Gedächtnis zu Hause. Auch historische Stadtansichten nahm er sich zum Vorbild und malte sie nach.

Karl Pechascheck hat sich darüber hinaus auch als Hobby-Stadthistoriker betätigt und Eindrücke, Geschichten sowie Gespräche mit Ratzeburger Persönlichkeiten auf Tonband aufgenommen. Das Archiv der Stadt Ratzeburg besitzt einen Fundus von 7 Bändern mit über 7 Stunden Aufnahmen, die auch in digtalisierter Form vorliegen.

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Karl Pechascheck beschreibt den Ratzeburger Marktplatz (Teil 1)
PECHASCHECK_MARKTPLATZ
Karl Pechascheck beschreibt den Ratzeburger Marktplatz (Teil 2)