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10.07.2017

Ausstellung der Norddeutschen Realisten "Malsymposium Ratzeburg/ Mölln / Schaalsee"

Galerie AC Noffke im Haus Mecklenburg, 09.07. - 03.09.17 | Öffnungszeiten Sa. u. So. 11-17 Uhr und nach Vereinbarung

Zum ersten Mal in der jüngeren Geschichte Deutschlands entdecken die Norddeutschen Realisten die Landschaften um das Biosphärenreservat Schaalsee, den Naturpark Lauenburgische Seen und die darin eingebetteten Ortschaften.

Trotz ihrer atmosphärischen Reize blieb diese Landschaft künstlerisch bisher unbeachtet, was mit der nun folgenden Doppelpräsentation ein Ende hat. Angesichts der entdeckten Motive haben sich die „Realisten“ entschlossen, in drei Jahren noch einmal auf Entdeckungstour in dieses Gebiet zu gehen.

Die bei dem jetzigen Symposium entstandenen ca. 100 Arbeiten, zeigen dennoch einen komplexen Zugriff auf die vielseitigen Stimmungen des Herzogtums und des nahen West-Mecklenburg. Alle Bilder entstanden in einer leidenschaftlichen Malwoche und wurden später in den Ateliers vollendet.

Das Ereignis malender Künstler in der Landschaft, mitten in der Stadt, bei Regen, Sturm und „Wetter“, vereint die öffentliche Teilnahme am Geschehen, situative Momente und Anekdoten mit Passanten und deren Kritik mit meditativen, langen Malsitzungen in spektakulären Landschaften. Nicht von ungefähr entsteht eine vertiefte Sicht auf stille und laute Orte und liefert eine veristische Sicht auf unsere Zeit, gebunden durch einen subjektiven Zugang und Malduktus. Feinzarte Stille behauptet sich da gegen expressiv laute gestische Auffassung - in der Zusammenschau ein Füllhorn an Ergebnissen.

Im Verbund der Norddeutschen Realisten, die vor ca. 30 Jahren vom EX-Zebra-Mitglied Nikolaus Störtenbecker gegründet wurden, entstand unbemerkt ein kultureller Gegenentwurf zur zeitgenössischen Trendszene, der sich außerordentlich erfolgreich entwickelt hat. In den künstlerischen Bildäußerungen manifestiert sich ein anderer Zeitbegriff einer langsamen Entdeckung und Würdigung und damit einer Abkehr von der hybridisierenden Event- und Showkultur.

Ca. 100 entstandene Werke sind auf zwei Ausstellungsorte verteilt, das Möllner Museum und die Galerie AC Noffke im historischen Haus Mecklenburg in Ratzeburg. Zur Ausstellung erscheint ein dokumentierender Katalog mit ca. 100 Seiten und ca. 70 Abbildungen.

Die Galerie AC Noffke im Haus Mecklenburg arbeitet mit einer offenen Galeriesituation, die elitäre Distanzierung in der Kunstszene aufhebt und Authentizität vermittelt. In der Galerie werden weit dimensionierte künstlerische Positionen von Gewicht aus ganz Deutschland vertreten, die in der thematischen Grundlegung komplex präsentiert werden. Dazu zählt, dass nicht nur statische Schauen veranstaltet, sondern ganze Werkprozesse vermittelt werden. Die klar geschnittenen Barockräume bilden dabei einen nobilitierenden Hintergrund dezenter Natur, um Wahrnehmung und Vertiefung zu generieren.

www.galerieacnoffke.de