Demonstration des Ratzeburger Jugendbeirats setzt Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus
Der Ratzeburger Jugendbeirat zeigt sich zufrieden mit dem Verlauf seiner Demonstration, die am vergangenen Montag rund 200 Menschen unter dem Motto "Wir gegen Rechtsextremismus und Rassismus" auf die Straße brachte. In einem bunten Zug von Bahnhof bis zum Marktplatz brachten viele Menschen in Worten und Transparenten zum Ausdruck, dass menschenverachtendes Gedankengut in Ratzeburg und überall keinen Platz haben darf. Begleitet und angeleitet vom Chorprojekt 'POLITICALied' wurden diese Botschaft von vielen Menschen auch gesanglich nach außen getragen.
Auch auf der abschließenden Kundgebung wurde dies in verschiedenen Redebeiträgen von jungen Menschen sehr deutlich gemacht. Angelina Schlecht und Vivian Ndubuisi vom Ratzeburger Jugendbeirat zitierten das Grundgesetz und betonten die uneingeschränkte Geltung der Grundrechte für alle Menschen in Deutschland.
"Jeder Angriff auf die Würde eines Menschen, sei es aufgrund seiner Herkunft, seiner Religion oder seiner Hautfarbe, ist ein Angriff auf uns alle. Ein Angriff auf unsere Demokratie und unser Grundgesetz. Es ist unsere Pflicht, gemeinsam für eine Gesellschaft einzustehen, in der jeder Mensch unabhängig von seiner ethnischen Zugehörigkeit oder seinem sozialen Status gleiche Chancen und Rechte genießt. Auf dieser Demonstration sind viele Menschen zusammengekommen, die sich gegen Rassismus und Rechtsextremismus einsetzen und ein Zeichen dagegen setzten wollen", sagte Vivian Ndubisis, Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates.
Auch Lorenz Ehrke, Schülersprecher der Gemeinschaftsschule Lauenburgische Seen, wandte sich in seiner Ansprache gegen den verbreiteten Rassismus in vielen Köpfen, der sich in Ausgrenzung und auch Gewalt immer wieder auch offen zeige. Evans Gumbe beschrieb eindrucksvoll aus Sicht eines Betroffenen, wie es sich anfühlt, tagtäglich mit rassistischen Erfahrungen konfrontiert zu und umgehen zu müssen. Jan-Matis Bertermann, Schülersprecher des Berufsbildungszentrum (BBZ) in Mölln, beschrieb ähnliche Erfahrungen aus dem Schulalltag, die Jugendliche mit Migrationshintergrund oder queere Jugendliche immer wieder machen müssten. Er verlangte eine klare Haltung aller Demokraten und keine Übernahme rechtspopulistischer Positionen in den Diskursen zu Migration und Integration.
Die Kundgebung wurde souverän moderiert von Sophie Lenthe, Schülersprecherin der Lauenburgischen Gelehrtenschule und 2. Vorsitzende des Ratzeburger Jugendbeirates. Auch der musikalische Abschluss wurde von einer jungen Stimme gestaltet. Der Möller Rapper Jeroen sorgte mit seinem melodischen HipHop für eine ausgelassene Stimmung und einen entspannten Ausklang.