Der Inselstadt Ratzeburg sind enge Kontakte zu ihren sieben Partnerstädten ein wichtiges Anliegen. Auch wenn man sich leider viel zu selten persönlich begegnen kann, lässt sich doch über das Netz viel voneinander erfahren, was Châtillon-sur-Seine, Esneux, Schönberg, Sopot, Strängnäs, Ribe und Walcourt gerade bewegt oder dort bewegt wird. Gerade zur Weihnachtszeit ist dabei ein Blick zu unseren Freunden in ganz Europa immer besonders spannend ...
... vor allem, wenn sich dort auch besondere Erinnerungen mit Weihnachten verbinden, wie in unserer belgischen Partnerstadt Esneux.
In diesen Weihnachtstagen können wir nicht vergessen, welche Tragödien unsere amerikanischen Freunde und Befreier 1944 erleiden mussten. Am 25. Dezember 1944 ertranken zwölf GIs der 563 Heavy Ordnance Company im Ourthe-Kanal.
Die Amerikaner waren bereits mehrere Monate in Esneux gewesen, als am 16. Dezember 1944 die Ardennenschlacht ausbrach. Die Amerikaner und ihre belgischen Gastgeber lebten in einer doppelten Angst ... die Rückkehr der Nazi-Truppen und der Fall von V-1-Bomben.
Am 24. Dezember wurde die Mitternachtsmesse von den amerikanischen Truppen gesungen. Die Hymnen wechseln sich mit dem unheimlichen Geräusch der V-1-Bomben ab. Am nächsten Morgen, während die meisten GI noch Weihnachten mit den Einwohnern feierten, brachen die amerikanischen Techniker der 563rd früh auf, da schwere Ausrüstung an der nahen Front benötigt wurde. Nach der Arbeit stiegen sechzehn von ihnen in einen mit Leinen bedeckten Lastwagen, um in ihre Kaserne zurückzukehren. Anstatt die Straße entlang des Flusses zu nehmen, geriet der Fahrer auf einen Treidelpfad, der an den Kanal grenzte.
Am Tag zuvor war im Steinbruch Bois d'Esneux Major Lloyd W. Nash vom 487th Bombardment Squadron aus Connecticut zu Tode gekommen. Sein Bomber war durch feindliche Flieger getroffen worden. Die gesamte Mannschaft konnte sich zwar noch aus der abstürzenden Maschine retten, allerdings geriet dabei der Fallschirm von Major Nash in Brand und er stürzte in den Tod.