Gefahr im Körbchen?
Beim Pilze sammeln ist Vorsicht geboten
Das Kreisgesundheitsamt Herzogtum Lauenburg warnt zur bereits begonnen Pilzsaison vor dem leichtfertigen Verzehr gesammelter Pilze. Immer wieder kommt es im Kreisgebiet zu Pilzvergiftungen, wie dem Gesundheitsamt aus der Zusammenarbeit mit der niedergelassenen Ärzteschaft bekannt ist.
Die größte Gefahr beim Pilze sammeln ist dabei die mangelnde Kenntnis über die gefundenen Sorten und deren eindeutige Bestimmungsmerkmale. Das Kreisgesundheitsamt Herzogtum Lauenburg gibt daher folgende Hinweise zum Pilze sammeln.
Beim Pilze sammeln ist Vorsicht geboten
- niemals Pilze essen, die unbekannt sind,
- nicht auf sogenannte „Pilz-Apps“ verlassen,
- nur gesund aussehende Exemplare mitnehmen, keine alten, madigen oder zu junge Pilze,
- einen luftigen Korb, keine Plastiktüten nutzen,
- Pilze nur kurz (maximal wenige Tage) vor dem Verzehr im Kühlschrank aufbewahren,
- Pilzkurse und Lehrwanderungen besuchen und aktuelle Bestimmungsliteratur nutzen.
Kommt es trotz guter Vorbereitung doch zu Unsicherheit über die verzehrte Pilzart oder zum Auftreten von leichten Vergiftungssymptomen, kann das Giftinformationszentrum – Nord unter Telefon 0551 -19240 weiterhelfen. Der Dienst ist 24 Stunden am Tag erreichbar.
Darüber hinaus:
- sichern Sie Reste der Mahlzeit oder Abfälle vom Putzen der Pilze,
- informieren Sie alle, die an der Pilzmahlzeit teilgenommen haben,
- essen Sie nichts mehr und versuchen Sie auch nicht, Erbrechen zu erzeugen,
- sprechen Sie bei sicheren Symptomen mit einem Arzt,
- rufen Sie bei schweren Symptomen den Notruf unter Telefon 112.
Der Verzehr von Giftpilzen kann je nach Pilzart verschiedene Symptome hervorrufen, welche auch im weiteren zeitlichen Verlauf wechseln und an Ernsthaftigkeit zunehmen können. Dies können Bauchkrämpfe, Brechdurchfall, Kopfschmerzen, Schwindel, Durstgefühl, Schweißausbrüche, Sehstörungen oder Hitzegefühl sein. Im weiteren Verlauf kann es zu ernsthaften Organschäden wie Leber- oder Nierenversagen und weiteren Schädigungen bis hin zum Tod kommen.
Daneben gibt es aber auch „unechte Pilzvergiftungen“ durch alte und verdorbene Pilze, etwa durch falsche oder zu lange Lagerung oder unzureichendes Garen. Alle Pilze, mit Ausnahme weniger Sorten wie Zuchtchampignons, sollten stets mindestens 15 Minuten gegart werden.
Weitere, ausführliche Informationen zum Thema sowie Hinweise in verschiedenen Sprachen zum grünen Knollenblätterpilz hat die Deutsche Gesellschaft für Mykologie unter https://www.dgfm-ev.de/ aufbereitet.