In unserer dritten Sammlung beschäftigen wir uns mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Jugendherbergen sind eine Erscheinung des Industriezeitalters. Die zunehmende Urbanisierung löste bei zahlreichen Menschen der entstehenden Industriezentren eine neue Sehnsucht nach der „unberührten Natur“ aus. Eine Folge dieser Sehnsucht war die Jugendbewegung, die nach 1890 schrittweise zu einer Massenbewegung im Deutschen Reich entwickelte. Die Kernzelle der deutschen Jugendbewegung war der Wandervogel, der 1896 entstand.
Viele Lehrer wurden durch diese Bewegung geprägt, und so gehörten Wandertage und Wanderfahrten bald vielerorts zum schulischen Leben. Der Lehrer Richard Schirrmann entwickelte die Idee eines flächendeckenden Netzwerks von Schüler-Jugendherbergen. 1912 erfolgte die Eröffnung der ersten ständigen Jugendherberge der Welt in der Burg Altena mit Schirrmann als Herbergsvater. Die Entwicklung in den 1920er Jahren entfaltete eine atemberaubende Geschwindigkeit. 1932 gab es in Deutschland bereits 2.123 Jugendherbergen mit mehr als 4,5 Millionen Übernachtungen.
Als nach dem Ersten Weltkrieg in Ratzeburg die ersten Quartiere entstanden, handelte es sich eher um Notlösungen – über die Unterkunft auf dem Dachboden des Präparandeums (Barlachplatz 5) berichtet die Zeitung „Die Jugendherberge in der Nordmark“ im September 1921: „Ratzeburg. Nur für Mädchen. Lehrerseminar. Von April bis Oktober geöffnet. 12 Strohsacklager mit Wolldecken, Waschgelegenheit, keine Kochgelegenheit. Preis 1 Mk.“
Später wurden auch in der Stadtschule in der Schrangenstraße Räume als Jugendherberge genutzt. Befriedigend waren diese Provisorien nicht, sodass lange der Wunsch nach einer eigenen Jugendherberge bestand, deren Bau 1936 begonnen wurde. Die Eröffnung des Hauses, das auch von der Hitler-Jugend genutzt wurde, fand am 19. Juli 1937 statt.
Nach der Belegung der Jugendherberge als Lazarett im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude später durch die Besatzungstruppen in Anspruch genommen.
Kurz vor Ostern 1949 konnte die Jugendherberge Ratzeburg unter der Leitung Wilhelm Wendlings wieder in vollem Umfang eröffnet werden. Mit ihren 140 Betten, zu denen noch 40 weitere Schlafgelegenheiten traten, war sie im Bereich des Jugendherbergswerkes Nordmark nach Cuxhaven die zweitgrößte Jugendherberge. Für eine Übernachtung waren 30 Pfennige zu bezahlen, für die volle Tagesverpflegung wurden 1,90 DM berechnet.
Trotz aller Modernisierungen und Bemühungen, das Haus attraktiv zu halten, war die Jugendherberge gut 70 Jahre nach der Eröffnung in die Jahre gekommen. Ein aufwendiger Neubau entstand auf einem direkt am Ratzeburger See gelegenen Grundstück an der Reeperbahn. 2012 konnte die neue Jugendherberge eingeweiht werden.
Das alte Gebäude am Küchensee wurde im Mai 2013 abgerissen und machte Platz für eine neue Wohnanlage.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Der Begriff „Alumnat“ ist heute nur noch Wenigen geläufig. Er geht auf den lateinischen Begriff „alumnus“ für „Schüler, Zögling“ zurück und bezeichnet eine Unterbringungsmöglichkeit für auswärtige Schüler vor allem an Gymnasien und anderen höheren Schulen. Bevor es an der Lauenburgischen Gelehrtenschule (LG) ein solches Schülerwohnheim gab, hatten die von auswärts stammenden Gymnasiasten lediglich die Möglichkeit, sich in der Stadt ein Zimmer zu mieten, das wohl oft nur eine dürftige Dachkammer war – so beschreibt es Andreas Claudius in seinen Erinnerungen („Als Ratzeburger Domschüler“, Lauenburg / Elbe 1932). Einen täglichen Schulbesuch an der einzigen höheren Schule des Kreises ließen die damaligen Verkehrsverbindungen im ländlichen Raum nicht zu.
In der Zeit des Direktors Dr. Julius Waßner (1893-1903) wurde dann an der Lauenburgischen Gelehrtenschule das Alumnat gegründet. Die Festschrift von 1949 zum 100-jährigen Jubiläum der LG enthält einen ausführlichen Bericht von Dr. Rudolf Irmisch über die Entwicklung des Alumnats. Im Frühjahr 1895 wurde in einem Mietshaus an der Reeperbahn „ein kleines Alumnat mit 4 Zöglingen eröffnet. […] Raummangel, eine Folge zahlreicher Neuanmeldungen, führte bereits im Herbst 1896 zum Erwerb des auf der Demolierung Nr. 2 liegenden Dreßschen Hauses. Im Frühjahr und Sommer 1897 wurden an diese mit Front zur Töpferstraße stehenden Gebäude […] der Längsflügel nach der Schule hin und die Stallungen errichtet und das alte Wohnhaus so umgebaut, daß man nun für 18 Alumnen Platz hatte“.
1928 wurde durch Umbauten die Kapazität des Hauses so erweitert, dass künftig 30-32 Schüler Aufnahme finden konnten. 1943 wurde das Alumnat, bis dahin im Besitz eines Trägervereins, an den Kreis Herzogtum Lauenburg übergeben.
Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Alumnat als Lazarett genutzt. Nach dessen Auflösung im Herbst 1945 wurde auf Verlangen der britischen Militärregierung eine Hautklinik eingerichtet, die bis Juni 1948 bestand. Erst danach konnte das Schülerheim seinen Betrieb wieder aufnehmen. 40 Gymnasiasten konnten nun hier wohnen. Bis 1949 hatten 522 Schüler hier Aufnahme gefunden.
Wie das Leben im Alumnat in der 1960er ablief, hat Heinz Hoffmann in der Lauenburgischen Heimat“ anschaulich beschrieben („Eine Jugend in den 60er Jahren. Aus meiner Alumnatszeit in Ratzeburg“, in: Lauenburgische Heimat, Heft 191, 2012).
1970 endete die Geschichte des Alumnats. Der letzte Leiter der Einrichtung, der damalige Studienrat Rolf Lange, schrieb im Jahresbericht der LG den letzten Bericht über das Haus: „Entscheidend für den Beschluß des Vorstandes des Alumnatsvereins […], das Haus zu schließen, war die Verkürzung der Ausbildungszeit der Referendare und Vikare. Das Kultusministerium und das Landeskirchenamt sahen sich nicht mehr in der Lage, Assistenten zur Ausbildung an die Internate Schleswig-Holsteins abzustellen.“
Nach der Auflösung des Alumnats wurde das Gebäude für Verwaltungszwecke und als Familienbildungsstätte genutzt. Der Abriss erfolgte 1992. Das heute an dieser Stelle stehende Gebäude wurde 1999 errichtet.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Relativ wenige Informationen finden sich im Stadtarchiv Ratzeburg über das Säuglings- und Kinderheim am Rensemoor, das vom DRK-Kreisverband betreut wurde. Der 1964 erschienenen Veröffentlichung „Barbier und Medikus. 750 Jahre Medizinalwesen im Herzogtum Lauenburg“ von Wolfgang Brandenburger und Nis R. Nissen ist zu entnehmen, dass die Einrichtung über 65 Betten verfügte. Etwas ausführlicher ist die Darstellung in der Festschrift „75 Jahre DRK-Kreisverband Herzogtum Lauenburg“ (2001).
Das Haus 'Am Rensemoor' (Nr. 3) war 1912 von Dr. Otto Bötticher gebaut worden. Die Familie Bötticher lebte dort bis April 1941. Seit 1934 war dort ein Landschulheim untergebracht. 1941 wurde das „Haus Rensemoor“ an die NSV (Nationalsozialistische Volkswohlfahrt) Kiel verkauft, die es bis Kriegsende als Kinderheim nutzte. Danach ging das Haus in den Besitz des Landes Schleswig-Holstein über. Am 14. Februar 1946 wurde es mit 60 Flüchtlingskindern belegt.
Das DRK richtete am 1. April 1947 ein Säuglings- und Kinderheim darin ein, das bis Januar 1975 bestand: „Der Neubeginn nach dem Kriege ermöglichte auch die Übernahme des vorher von der NSV geleiteten Kinderheimes in Ratzeburg. Der DRK-Kreisverband übernahm die Leitung dieses Kinderheims, und Helferinnen der Bereitschaft Ratzeburg sorgten für einen nahtlosen Übergang in der Führung des Heimes. Bei der Übernahme durch das DRK gab es nur noch ganz wenige Pflegekräfte, die in der Lage waren, das Heim weiterzuführen. Auch der Bestand an Haushaltsgeräten, Textilien und Wäsche war erheblich reduziert worden. Aufgrund der in den Kriegsjahren entwickelten Fähigkeiten zu improvisieren, sorgten die Helferinnen der Bereitschaft Ratzeburg dafür, dass das Heim den Kindern erhalten blieb. 25 Jahre lang – bis Januar 1975 – haben dann Schwester Else und Schwester Inge von der Schwesternschaft Ostpreußen zusammen mit Frau Malz und dem Pflege- und Hauspersonal das Heim geleitet und bewirtschaftet. Aufgrund der immer geringer werdenden Belegung musste das Heim dann im Januar 1975 geschlossen werden. Seitdem ist hier die Kreisgeschäftsstelle untergebracht.“ (Festschrift DRK-Kreisverband, 2001, S. 37)
Einige der Bilder wurden von Roswitha Sauer zur Verfügung gestellt, die von 1959 bis 1963 als Kinderpflegerin im Säuglings- und Kinderheim des DRK gearbeitet hat.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Kaum jemand wird sich noch an das Erholungsheim Walkmühle erinnern, und die Geschichte der Walkmühle dürfte nur noch wenigen ortsgeschichtlich Interessierten bewusst sein. Ein Blick in die Akten des Stadtarchivs gibt Aufschluss. In einer Akte des Stadtarchivs (“Verkauf der auf dem Dermin belegenen Betriebs- (Walk-) Mühle“, Nr. 4384) befindet sich ein Erbpachtvertrag zwischen dem Magistrat und dem Färbermeister Friedrich Gottlieb Brunnenberg, der beabsichtigte, am Ufer der Küchensees eine Mühle anzulegen. Der Vertrag ist auf den 19. Juni 1851 datiert, der Bau ist dann im selben Jahr begonnen worden. 1856 wurde die Mühle an den Zimmergesellen Friedrich Vorbeck verkauft. 1868 wurde die Mühle an den Walkmüller Holst verpachtet. Leider geht aus dem Quellen nicht hervor, wie lange die Walkmühle als solche in Betrieb war.
Am 24. Januar 1925 erwarb die Allgemeine Ortskrankenkasse Lübeck die Walkmühle am Waldesruher Weg, um auf dem Grundstück ein „Erholungsheim für blutarme und schwächliche weibliche Kassenmitglieder“ einzurichten (Stadtarchiv Ratzeburg Nr. 5611) Hierzu sollten auch ein Spielplatz und ein Sonnenbad geschaffen werden. Das „Genesungsheim“ Walkmühle wurde später (vermutlich 1938) von der Landesversicherungsanstalt übernommen, die das Grundstück dann 1959 an Nikolaus Barlach verkaufte.
Vor einigen Jahren konnte das Stadtarchiv eine Serie von Postkarten aus der Zeit erwerben, in der die Walkmühle von der AOK Lübeck betrieben wurde. Darunter befinden sich auch einige sehr schöne Innenaufnahmen. Die Aufnahmen stammen von dem Fotografen Otto Willers, der 1909 nach Ratzeburg kam und 1927 nach Lübeck ging. Die Kartenserie ist daher vermutlich in der Anfangszeit des Erholungsheims hergestellt worden. So konnten die Patientinnen liebe Grüße an ihre Familien daheim senden und einen Eindruck vermitteln, wie gut ihnen der Aufenthalt am Küchensee bekam.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Die meisten Menschen in unserem Land haben direkt oder indirekt mit dem Finanzamt zu tun, aber wohl die wenigsten wissen, dass es eine einheitliche Finanzverwaltung erst seit gut hundert Jahren gibt. Das Bundesfinanzministerium bezeichnet die Finanz- und Steuerreform von 1919/20 auf seiner Internetseite als „das bedeutendste Ereignis der deutschen Finanzgeschichte des 20. Jahrhunderts“.
Oft sind einschneidende Krisen Ursache für grundlegende Veränderungen. In diesem Fall erzwang die immense Verschuldung des Deutschen Reiches bedingt durch den Ersten Weltkrieg und die Kriegsfolgelasten den völligen Umbau der Finanzverfassung und des Steuersystems. Benannt wurde diese Reform nach dem damaligen Reichsfinanzminister Matthias Erzberger, einem Zentrumspolitiker, der 1921 von rechtsgerichteten Terroristen ermordet wurde.
Bis dahin war die Verwaltung der direkten Steuern Sache der einzelnen Staaten des Deutschen Reiches und völlig uneinheitlich geregelt gewesen. In Norddeutschland gab es keine einheitlichen Steuerbehörden oder nur Ansätze dazu. Mit der Erzberger’schen Finanzreform von 1919/1920 wurde nach dem Ersten Weltkrieg eine einheitliche Finanzverwaltung aufgebaut – mit Finanzämtern auf der Ebene der Landkreise.
In Ratzeburg ergab sich daraus die Notwendigkeit, Räumlichkeiten für die neue Behörde zu finden. Da nach dem Ersten Weltkrieg die Ratzeburger Garnison erheblich verkleinert wurde, bot sich dafür das ehemalige Lazarett der Garnison an, das sich in der Herrenstraße (Nr. 14) befand. Hier wurde 1920 das Finanzamt eingerichtet, das in den nächsten Jahren durch An- und Umbauten wesentlich vergrößert wurde. Schon anderthalb Jahrzehnte waren die räumlichen Kapazitäten in der Herrenstraße erschöpft. Ein Neubau des Finanzamts am heutigen Standort (Bahnhofsallee 20) auf dem St. Georgsberg entstand kurz vor dem Zweiten Weltkrieg. Der frühere Bürgermeister und Bürgervorsteher Saalfeld schreibt dazu:
„Im Spätherbst 1937 wurde auch der Bau eines Finanzamtes begonnen. Die Finanzverwaltung war in dem ehemaligen Garnisonslazarett in der Herrenstraße untergebracht. Im Laufe der Zeit wurden den Finanzämtern immer wieder neue Aufgaben übertragen. Damit in Verbindung stand eine starke Vermehrung des Personalbestandes, so daß die vorhandenen Räume nicht mehr ausreichten und für Teile der Verwaltung in anderen Gebäuden, so z. B. in dem früheren Präparandeum, Büros eingerichtet werden mußten. Im Interesse einer zweckmäßigen Unterbringung aller Abteilungen entschloß sich die Finanzverwaltung zum Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes auf einem vom Kreis erworbenen Grundstück am Fuchswald in St. Georgsberg. Am 25. August 1938 wurde in einem würdigen Festakt das Richtfest des vom Architekten Basedow in Ratzeburg entworfenen Baues gefeiert, und am 1. September 1939 erfolgte unter manchen Schwierigkeiten infolge der eingetretenen Mobilmachung der Umzug in das neue stattliche Verwaltungsgebäude.“ (In: Ratzeburg – 900 Jahre 1062-1962, hrsg. von Kurt Langenheim und Wilhelm Prillwitz, Ratzeburg 1962, S. 188.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Am südlichen Ende der Schrangenstraße lag früher ein großes Kasernengebäude, das im Zuge des Wiederaufbaus Ratzeburgs am Anfang des 18. Jahrhunderts errichtet wurde. 1829 wurde diese Artilleriekaserne, die auch als "Dänische Kaserne" bezeichnet wurde, umgebaut, um künftig als Schule und als Wohnung für die Lehrer und den zweiten Geistlichen der Petri-Kirche zu dienen.
Als 1926 das Lehrerseminar aufgelöst wurde und die Stadtschule in das Seminargebäude übersiedelte, konnten die Räume in der "Dänischen Kaserne" für andere Zwecke genutzt werden. Anfang 1928 war in der "Lauenburgischen Heimat" zu lesen, dass die Stadtverwaltung und die städtischen Kollegien in Ratzeburg fünf große Räume der alten Bürgerschule in der Schrangenstraße zur Einrichtung eines Museums zur Verfügung gestellt hatten. Das "Lauenburgische Heimatmuseum" war eine Gründung des Lauenburgischen Landes-Kommunalverbandes.
Die Einrichtung des Museums ist vor allem mit dem Engagement Hans Ferdinand Gerhards (1868 – 1930) verbunden, der eigentlich Journalist und Schriftsteller war, sich aber nach dem Ersten Weltkrieg für den Kreis Herzogtum Lauenburg dem Aufbau der Volkshochschulen, dem Bibliothekswesen und dem Archiv des Kreises widmete. Als Redakteur der Zeitschrift „Lauenburgische Heimat“ veröffentlichte er zahlreiche Beiträge zur lauenburgischen Geschichte.
In der Zeitschrift berichtete er regelmäßig über den Fortgang der Einrichtung des "Lauenburgischen Heimat-Museums". H. F. Gerhards Ziel war „ein wirklich zeitgemäßes, nach modernen museumstechnischen und volkspädagogischen Grundsätzen eingerichtetes Heimat-Museum“.
Die Chronik der Stadt, die 1929 in zweiter Auflage erschien, hob hervor, dass es „von der Opferwilligkeit unserer Bevölkerung […] abhängen [wird], ob unser Kreis hier einmal ein ebenso bedeutendes Heimatmuseum besitzen wird wie andere Kreise unserer Provinz, denen von allen Seiten Gaben in reicher Fülle zufließen.“
Hans Ferdinand Gerhard konnte sich im Frühjahr 1929 jedenfalls über erfreuliche Fortschritte freuen: „Die Inneneinrichtung unseres Heimatmuseums ist in den letzten Monaten um einen tüchtigen Schritt vorwärtsgekommen. Zwei große Räume sind vollständig eingerichtet, die drei übrigen werden in einigen Wochen fertig werden […]“
Im Juli 1929 brachte die „Lauenburgischen Heimat“ dann einen Bericht über die Eröffnung des Lauenburgischen Heimatmuseums. Zunächst einmal konnten fünf Räume für die Besucher geöffnet werden: „Das Verwaltungszimmer, in dem die Kartothek, die Photographien, die Münzen untergebracht sind, die topographische und die vorgeschichtliche Abteilung; der Raum für die Darstellung der Lauenburgischen Geschichte und die Abteilungen für bürgerliche und bäuerliche Kultur.“
Die Freude über den "verheißungsvollen Anfang" verband sich mit dem Wunsch, auch Geologie, Flora und Fauna darstellen zu können. „Wirtschaft, Verkehr, Verwaltung der Gegenwart werden noch lange auf ihre Darstellung warten müssen“. Wichtig war Gerhard auch hier der pädagogische Nutzen. Das Museum sollte dazu beitragen, „die Liebe zu unserer wundervollen Lauenburgischen Heimat immer tiefer in die Herzen unserer Jugend zu pflanzen!“
H. F: Gerhards Tod am 14. September 1930 unterbrach die erfolgreich begonnene Arbeit. 1958 zog die Sammlung zunächst in das Nordgebäude des Herrenhaus-Ensembles am Domhof um. 1973 wurde dann das heutige Kreismuseum zusammen mit dem A. Paul Weber-Museum in Gegenwart von Bundespräsident Dr. Gustav Heinemann seiner Bestimmung übergeben. Das ehemalige Kasernengebäude in der Schrangenstraße wurde im Rahmen der Stadtsanierung abgerissen.
Dass sich unsere Stadt ebenso wie unser Leben in einem beständigen Wandel befindet, ist fast schon ein Gemeinplatz. Unsere Lebensverhältnisse, Ansprüche und Bedürfnisse ändern sich ständig. Das wirkt sich auch auf unsere unmittelbare Umgebung aus. Wir können das in unserem Lebensumfeld betrachten. Viele Veränderungen nehmen wir nach kurzer Zeit gar nicht mehr wahr. Oft erinnern wir uns erst beim Betrachten alter Fotos an Telefonzellen, Parkuhren oder Fernsehantennen auf den Hausdächern. Ach ja, und an der Ecke gab es ja den Bäcker und daneben hat Opa immer seinen Lottoschein abgegeben. Der Wandel zeigt sich nicht nur an den alltäglichen Dingen, er betrifft auch die "großen" Einrichtungen, auch wenn sie noch solide und unverrückbar erscheinen. Betriebe, Behörden und Institutionen fusionieren, brauchen mehr Platz oder werden überflüssig.
Unsere Reihe "Archivale des Monats" wird sich in diesem Jahr mit Firmen, Einrichtungen und Institutionen beschäftigen, die aus dem Stadtbild verschwunden oder an einem ganz anderen Ort neu entstanden sind. Manchmal bleibt dann eine Lücke, manchmal entsteht an gleicher Stelle aber etwas völlig anderes. Nicht immer werden die Bilder- und Textquellen in unserem Archiv erschöpfend Auskunft über das geben können, was früher einmal vorhanden war. Darum bitten wir alle, die noch historische Dokumente zu unseren Themen haben oder Erinnerungen beisteuern mögen, um ihre Unterstützung.
Ratzeburg kann auf eine lange Geschichte als Garnison zurückblicken. Die Anfänge der Stadt gehen schließlich auf eine Burg zurück, und im späten 17. Jahrhundert ist die Stadt mit großem Aufwand zu einer Festung ausgebaut worden. So haben die Burgbesatzungen und die Festungstruppen fast beständig zum Leben der Stadt dazugehört. Im Bewusstsein geblieben ist dabei vor allem die Zeit des Lauenburgischen Jägerbataillons Nr. 9, das 1866 aufgestellt wurde. Bis zur vorübergehenden Verlegung des Bataillons nach Hagenau im Elsass (1876-1882) waren die Jäger in Ratzeburg noch in Bürgerquartieren untergebracht. Daneben wurde die ehemalige dänische Kaserne in der Schrangenstraße genutzt, wo u. a. die Büchsenmacherei, das Offiziers-Kasino und die Dienstwohnung des Kommandeurs eingerichtet wurden. Erst bei der Rückkehr im Jahr 1882 waren die Kasernen auf der Insel fertiggestellt.
In Ratzeburg war der größte Teil des Bataillons in der Stadtkaserne an der Herrenstraße untergebracht. Die Stadt hatte „das ehemalige Gouvernementsgebäude und spätere Landratsamt erworben und zum Offizierskasino bezw. Zu Bataillonsbureauräumen ausbauen und dahinter nach dem Ratzenschwanz [Schulstraße] zu einer Kaserne errichten lassen; auch das Nebenhaus wurde dazu hergegeben“. (Chronik der Stadt Ratzeburg, 1929, S. 83)
Die 4. Kompanie des Bataillons mit 102 Mann war auf dem Domhof in der „Domkaserne“, dem späteren „Haus Mecklenburg“ untergebracht. 1909 wurde das Nebenhaus der Stadtkaserne abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, der 1910 bezogen werden konnte, sodass die Domkaserne nicht mehr benötigt wurde. Das Offizierskasino wurde als Jugendstilbau an der Seestraße errichtet (Seestraße 12, später Polizeigebäude).
Mit dem Bau der Kasernen an der Mechower Straße wurde kurz vor dem Ersten Weltkrieg begonnen, nachdem das Bataillon eine Radfahrer- und eine Maschinengewehrkompanie erhalten hatte. Die Stadtkaserne wurde aber auch in den 1920er Jahren weiter vom Militär genutzt. Die Stadt veräußerte die Gebäude 1925 an den Militärfiskus.
Im Sommer 1977 begannen die Abbrucharbeiten an den ehemaligen Kasernenbauten. Am 5. Oktober 1977 wurde der Grundstein für den Neubau der Kreisverwaltung gelegt. Die Einweihung konnte dann im Oktober 1980 gefeiert werden.