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13.01.2010

Seniorenbeirat zieht eine erfolgreiche Bilanz seiner ArbeitInterview mit dem Vorsitzenden Klaus-Jürgen Mohr

Der Seniorenbeirat der Stadt Ratzeburg hat jüngst in seinem Jahresrückblick 2009 eine positive Bilanz seiner Arbeit gezogen, ein Erfolg, der maßgeblich durch die konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beiratsmitglieder ermöglicht wurde. Die Aktiven um den Vorsitzenden Klaus-Jürgen Mohr und die stellvertretende Vorsitzende Roswitha Struensee  - Klaus Lankisch als Schriftführer, Liane Bruhns als Pressewartin und Erica Seemann, Lothar Globig, Ludwig Kindermann, Harald Mix und Helmut Pleßen als Mitglieder - mussten sich mit einer Fülle von Themen und Aufgaben beschäftigen, die ihnen aus der Bevölkerung zugetragen wurden und konnten in vielen Fällen ganz praktisch durch ihre Vermittlung helfen.

Klaus-Jürgen Mohr gab Bürgermeister Rainer Voß im Rahmen eines Interviews einen Überblick über die geleistete Arbeit des Seniorenbeirates sowie einen Ausblick auf die anstehenden Aufgaben im neuen Jahr.

Herr Mohr, welche Themen haben den Seniorenbeirat im vergangenen Jahr am meisten bewegt?

Eines der wichtigsten Themen war die Frage nach der Praxiszulassung für einen Hautarzt in Ratzeburg. Das Fehlen eines solchen Facharztes in der Stadt wird seit längerem von Senioren bemängelt. Die Behandlung kann immer nur in Mölln erfolgen und bedeutet gerade für die wachsende Zahl von älteren Mitbürgern anstrengende Fahrwege. Die Niederlassung eines Hautarztes in Ratzeburg wird seitens der dafür verantwortlichen Kassenärztliche Vereinigung (KAV) mit Verweis auf eine Richtlinie des Landes aus den siebziger Jahren, die in diesem Bezug eine Überversorgung im Kreisgebiet feststellt, verwehrt. Der Seniorenbeirat  hat sich im vergangenen Jahr dieser Thematik wiederholt zugewandt und bei der KAV wie auch beim Land über die Erlaubnis für eine Praxiseröffnung in Ratzeburg nachgesucht. Dabei wurde vor allem dargestellt, dass die geltende Richtlinie durchaus als veraltet angesehen werden muss, da sie den Bedarf der älterwerdenden Bevölkerung nicht mehr erfasst. Seitens des Landes wurde hier eine Neubewertung in Aussicht gestellt, die auf eine Änderung der bestehenden Situation hoffen lässt. 

Ein weiteres wichtiges Thema im Seniorenbeirat war zudem die örtliche Regelung des Apothekennotdienstes. Der Seniorenbeirat hat hierzu einige Kritik von Senioren aufgenommen, die auf die Probleme von älteren, mobilitätseingeschränkten Menschen mit einer städteübergreifenden Notdienstregelung hinwiesen und sich eine verbesserte Versorgung vor Ort wünschen. Der Seniorenbeirat teilt diese Kritik inhaltlich und hat sich die Forderung nach einer konsequenteren Notdienstversorgung vor Ort zu eigen gemacht. 

Ein thematischer Dauerbrenner ist hingegen die Situation der öffentlichen Toiletten. Auch hier wurde aus den Reihen der Senioren viel Kritik bezüglich der Erreichbarkeit und der Reinigung dieser Einrichtungen erhoben, die der Seniorenbeirat an die zuständigen Mitarbeiter der städtischen Verwaltung weitergeleitet hat. Im kommenden Jahr wird dieses Thema weiterhin kritisch auf der Tagesordnung des Seniorenbeirates bleiben. 

Vielfach vermitteln konnten die Mitglieder des Seniorenbeirates bei Beschwerden im öffentlichen Personennahverkehr. Problemfälle in punkto Fahrplangestaltung oder Kundenfreundlichkeit wurden in sehr konstruktiver Weise bei der  RMVB vorgetragen und fanden dort ebenso konstruktives Gehör. 

Der Seniorenbeirat konnte zudem der städtischen Bauverwaltung viele verkehrstechnische Anregungen aus dem Blickwinkel der Senioren geben, die dort erfreulicherweise aufgenommen und in vielen Fällen auch umgesetzt wurden, wie beispielsweise die Gehwegssanierung in der Möllner Straße, die rote Markierung von Radüberwegen oder die Instandsetzung des Treppengeländers am Wedenberg und die Aufstellung weiterer Bänke am Röpersberg. 

Wie groß war der Zuspruch in der Bürgerfragestunde des Seniorenbeirats im vergangenen Jahr?

Die Bürgerfragestunde des Seniorenbeirates findet an jedem 2. Montag des Monats von 15:00 – 15:30 Uhr direkt vor der öffentlichen Sitzung des Seniorenbeirates statt. Dort erscheinen regelmäßig Senioren mit ihrem Anliegen, die in der nachfolgenden Sitzung thematisiert werden. Dazu ist ein Ansprechpartner des Seniorenbeirats jeweils am letzten Dienstag des Monats auf dem Wochenmarkt am Marktplatz anzutreffen. Dort werden in informeller Atmosphäre viele Gespräche mit älteren Bürgern geführt, aus denen der Seniorenbeirat etliche Anregungen und Themen für seine Arbeit bekommt.

Wie gestaltet sich die Arbeit im Seniorenbeirat?

Die Arbeit im Seniorenbeirat ist sehr vielschichtig und man wird mit den unterschiedlichsten Themen konfrontiert. Sie werden im Beirat in einer sehr konstruktiven vertrauensvollen Atmosphäre behandelt. Es ist mithin eine Arbeit die wirklich Freude macht. Überdies ist sie auch sehr befriedigend, weil man sieht, dass viele Anregungen, die der Seniorenbeirat aufgrund von Eingaben erarbeitet, seitens der Stadt aufgenommen und umgesetzt werden. Die Zusammenarbeit mit der Stadt ist spürbar von Wertschätzung und Ernsthaftigkeit geprägt.

 Was wird den Seniorenbeirat im neuen Jahr beschäftigen?

In diesem Jahr steht die Neuwahl des Seniorenbeirates an. Die dreijährige Wahlperiode endet für die neun Mitglieder des Beirates im Frühjahr und voraussichtlich am 21. April 2010 wird zur öffentliche Wahlversammlung im Ratssaal des Rathauses aufgerufen. 

Wählbar sind alle Wahlberechtigten, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens 6 Monaten mit Hauptwohnsitz in der Stadt Ratzeburg gemeldet und nicht nach § 6 des Gemeinde- und Kreiswahlgesetzes von der Wahl ausgeschlossen sind. 

Wahlberechtigt sind alle Personen, die das 60. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens 3 Monaten mit Hauptwohnsitz in der Stadt Ratzeburg gemeldet und nicht nach § 4 des Gemeinde- und Kreiswahlgesetzes vom Wahlrecht ausgeschlossen sind. 

Die gewählten Mitglieder des Seniorenbeirates wählen wiederum aus ihrer Mitte einen Vorstand. Natürlich hofft der noch amtierende Seniorenbeirat, dass die Neuwahl auf ein reges Interesse bei den Ratzeburger Seniorinnen und Senioren stoßen wird. 

Herr Mohr, herzlichen Dank für das Gespräch und die Arbeit des Seniorenbeirats. Ihr gemeinsames Engagement ist immer von Ausgleich und Verlässlichkeit geprägt und für die Stadt Ratzeburg unverzichtbar geworden.