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04.01.2022

Aus unseren Partnerstädten...
Ein Jahresrückblick aus Ribe

Der Inselstadt Ratzeburg sind enge Kontakte zu ihren sieben Partnerstädten ein wichtiges Anliegen. Da man sich leider viel zu selten persönlich begegnen kann, bieten zumindest die neuen Medien einige Möglichkeiten, um voneinander zu erfahren. Gerade zum Jahresende lohnt ein Blick, was in den einzelnen Kommunen im Jahresverlauf besonders bedeutsam war. Aus unserer dänischen Partnerstadt Ribe erreicht uns ein Jahresrückblick und die Sehnsucht auf einen baldigen Frühling...

Ein Jahresrückblick aus Ribe

Wenn wir uns in Ribe treffen, gleiten die Gesprächsthemen oft zum Leben mit Corona ab. Ich glaube, dass dieses Thema überall in der Welt auftaucht, weil es für uns alle wichtig ist. Das Jahr 2021 war in Ribe aber viel mehr als nur eine Pandemie. Ein Glück war es, dass das große Volkstreffen „Die Grenze“ endlich im Oktober stattfinden konnte. Alle in Ribe haben sich über das große Interesse gefreut und für uns im Partnerstadtverein war es besonders schön, mit den Ratzeburgern unsere gemeinsame Grenze feiern zu können.

Der Herbst wurde politisch eine entscheidende Periode. Am 16. November gab es Kommunal- und Regionalwahlen. Welche „Seite“ gewinnt? Und welche Parteien können nach der Wahl zusammenarbeiten? In Esbjerg Kommune, zu der Ribe gehört, hatte die bürgerlich-liberale Seite eine starke Mehrheit mit dem amtierenden Bürgermeister Jesper Frost Rasmussen als Frontfigur. Er ist auch Vorsitzende der Partei 'Liberale Venstre' und damit automatisch Bürgermeisterkandidat. Es ist ein ganz anderes Wahlsystem als in Deutschland. Die Sozialdemokratie hatte einen neuen Bürgermeisterkandidaten. Der hat aber nicht genug Stimmen für das Bürgermeisteramt bekommen. Für die nächsten vier Jahre hat Esbjerg Kommune wieder einen überwiegend bürgerlichen Gemeinderat. In Verbindung mit der Wahl gab es überall in den Laternenpfählen Portraits von den vielen Kandidaten. Nur nicht in der Altstadt von Ribe, da passen solche Plakate nicht.

Ein großes und noch sehr aktuelles Thema ist der Umzug des Tourismusbüros in Ribe. Bis zum 1. Januar 2022 gab es am Markt am Hotel Dagmar ein Besucherzentrum, wo Touristen sich informieren konnten. Eine hohe Miete und sinkende Besucherzahlen - viele Touristen orientieren sich im Internet - hatten zur Folge, dass der politische Beschluss gefasst wurde, stattdessen das Tourismusbüro im alten Rathaus einzurichten. Das alte Rathaus ist zwar ein schönes Haus, für ein Tourismusbüro allerdings nicht wirklich eingerichtet. Als einziger Verein in Ribe hat der Partnerstadtverein dort ein eigenes Büro, allerdings jetzt nur noch bis zum 31. März 2022. Wir wissen nicht, wohin mit unseren vielen Sachen. Zum Glück können wir weiterhin das Rathaus für Treffen und andere Veranstaltungen frei benutzen.

Für Ripenser und Touristen gibt es auch tolle Nachrichten. Im Frühling 2022 öffnet ein großer Aktivitäts- und Geschichtspark am Rande von Ribe. Der "Ribe Aktivitets- og historiepark" soll Dänemarks größter Spielplatz werden. Im Herbst hat man den Bau angefangen. Der Park soll sich im Freizeitzentrum Ribe befinden und einen Bezug zur Stadtgeschichte haben. Dazu wird die Burg 'Riberhus' als Spielburg und eine Sturmflutsäule erreichtet. Das Projekt ist mit 11 Mio. DKK veranschlagt. Die Gemeinde hat zugesagt, 1/3 des Projekts zu zahlen sowie für die tägliche Wartung verantwortlich zu sein. Bestenfalls wird dieser Park eine große Attraktion für Familien mit Kindern.

Weihachten 2021 wurde in Ribe total weiss. So schön, und so selten erlebt. Silvesterabend waren wir „back to normal“ mit Regen und Nebel. Eines Tages wird es aber wieder Frühling......

Ruth Christensen
Partnerstadtverein in Ribe