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13.05.2022

Ratzeburger Jugendbeirat berät Jahresthemen auf Strategieklausur

Der Ratzeburger Jugendbeirat hat im Rahmen einer eintägigen, selbstorganisierten Strategieklausur im Jugendfreizeitheim "Haus Lankau" aktuelle Themen der Jugendbeiratsarbeit beraten. Im Fokus standen die geplante Jugendklimakonferenz, die kommende Jugendbeiratswahl sowie eine Europatour zu den Partnerstädten in Belgien und Frankreich zur Vorbereitung eines internationalen Jugendklimacamps in Ratzeburg im kommenden Jahr.

Begonnen wurde die Klausur mit einem Rückblick auf die bisherige Jugendbeiratsarbeit seit der Neukonstitution 2020, wie die Durchführung der Coronaumfrage, die Entwicklung eines Nachhaltigkeitspreises, das Vorantreiben der Parcour-Anlage, die Pflege der Spielekiste an der Seebadestelle, aber auch die Fortschreibung der Europaagenda unter dem Motto "PIMP YOUR PARTNERSTADT" mit den Besuchen im polnischen Sopot. Das Fazit fiel hier positiv, aber auch selbstkritisch aus: "Wir haben eine Menge geschafft, wie unsere Gesamtschau aller Projekte zeigt, aber wir laufen auch immer Gefahr, uns bei den vielen Aktivitäten zu verzetteln", sagte Jugendbeiratsvorsitzender Lucca Rosenkranz, mahnend mit Blick auf die eigenen Ressourcen des nur 8-köpfigen Jugendgremiums. In Teilen kritisch wurde auch die Zusammenarbeit mit der Stadtpolitik bewertet. "Es kommt immer wieder vor, dass wir über Planungen und Vorhaben, die die Interessen von Kindern und Jugendlichen berühren, nicht in informiert werden, obwohl dies im § 47f der Schleswig-Holsteinischen Gemeindeordnung ganz klar geregelt ist. Dabei wäre das mit uns doch so einfach", sagte Vivian Ndubusi, die hier auch die Verwaltung in der Pflicht sieht, den Jugendbeirat bei solchen Themen direkt anzusprechen. Dies zukünftig noch stärker einzufordern, wurde auf der Strategieklausur ebenso vereinbart, wie die Festlegung von Projektverantwortlichen und eine Verbesserung der eigenen Öffentlichkeitsarbeit, vor allem in den Social-Media-Kanälen und über einen Imagefilm. 

Auch bei den in diesem Jahr anstehenden Sachthemen und Projekten wurden ganz konkrete Absprachen getroffen. So soll die geplante 2. Jugendklimakonferenz nunmehr am 1. Oktober 2022 stattfinden, mit einem Fokus auf konkrete Klimaziel für Ratzeburg, anlehnend an die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Hierzu soll die Kooperation der schwedischen Partnerstadt Strängnäs angefragt werden, die erst vor kurzem solche Ziele für sich im Rahmen einer Bürgerbeteiligung entwickelt hat. Ein erster Aufschlag zur Jugendklimakonferenz soll im Rahmen des Jugendbeteiligungsprojektes "PIMP YOUR TOWN" erfolgen, das für Mitte Mai mit über 100 Ratzeburger Schüler*innen geplant ist. Angeregt wurde auch eine Info- und Werbeaktion für mehr Solaranlagen auf städtischen Dächern. 

Das Thema "Europa" hat beim amtierenden Jugendbeirat weiterhin eine hohe Priorität, gerade auch in der Verknüpfung mit dem Thema "Klimaschutz". So will sich in der letzten Sommerferienwoche eine Delegation des Ratzeburger Jugendbeirates auf den Weg in belgische Esneux und Walcourt, wie auch ins französische Châtillon-sur-Seine machen, um dort mit Jugendlichen über die Idee eines gemeinsamen Klimacamps 2023 in Ratzeburg zu beraten. Eine Woche wollen die Jugendbeirätler*innen dafür unterwegs sein und für ihre Idee ähnlich erfolgreich werben, wie schon im polnischen Sopot. 

Viel Raum nahmen die Planungen zur anstehenden Jugendbeiratswahl im November dieses Jahres ein. Es zeichnet sich ein größerer Generationswechsel ab, sodass dringend neue Kandidat*innen gewonnen werden müssen. Entsprechend früh soll die Wahlkampagne in diesem Jahr starten, mit möglichst direkter Ansprache aller wahlberechtigter Kinder und Jugendlichen im Alter von 11 - 21 Jahren. Hierzu wurde eine Infokarte und ein Werbebanner entwickelt sowie Wahlinformationsveranstaltungen an den Schulen geplant. Ziel ist es, wieder einen vollständigen Jugendbeirat zusammenzubekommen, der sich aktiv und kreativ um die Belange von Kindern und Jugendlichen in Ratzeburg kümmert. Finanziert werden soll die Kampagne über den Jugendfond der Partnerschaft für Demokratie der Stadt Ratzeburg und des Amtes Lauenburgische Seen, mit dessen Mittel aus dem Bundesprogramm "Demokratie leben!" auch die Strategieklausur organisiert werden konnte. 

Quelle: Stadt Ratzeburg