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28.01.2016

Kinderschutzbund startet Wissenskampagne "Prävention gegen Rechts" zusammen mit dem Hamburger Schulmuseum

Kinderschutzbund startet Wissenskampagne
"Prävention gegen Rechts"
 zusammen mit dem Hamburger Schulmuseum

Am Dienstag, den 19. Januar 2016 startete der Kinderschutzbund Kreisverband Herzogtum Lauenburg die Vortragsreihe "Prävention gegen Rechts" in der Pestalozzischule in Ratzeburg. Das Förderzentrum ist der erste Kooperationspartner bei der geplanten Vortragsreihe in den Schulen des Kreises. Eingeladen waren die Schüler der 4. Klasse des Förderzentrums im Alter von 13 - 17 Jahren, zusammen mit dem Rektor Arndt Vogt und den Lehrerinnen Birgit Rogge und Katharina Arndt des Förderzentrums. Bettina Evert vom Schulmuseum in Hamburg war mit dem Museumskoffer, der verschiedenen Utensilien aus der NS-Zeit enthält, aus Hamburg angereist. In dem fast zweieinhalbstündigen Vortrag, gelang es Bettina Evert folgende Themenschwerpunkte mit den Schülern zu erarbeiten: "Ausgrenzung jüdischer Menschen, Rassenkunde und Wehrerziehung". Anhand originaler Materialien (Fotos, Schulbücher, Gasmaske, Stahlhelm, Parteiabzeichen der NS, usw. ), erhielten die Schüler einen Zugang zum Leben der Jugendlichen in der NS-Zeit, bezogen auf die Alltagssituationen und insbesondere die Situationen zum Schulalltag. Durch das Verteilen von 21 Informationskarten, beginnend mit dem Januar 1933 und dem Ende Mai 1945, wurden durch das Vorlesen der Inhalte durch die einzelnen Schüler, die Ereignisse- und Gesetze während der NS-Zeit, den Schülern vermittelt.


Schüler der Pestalozzischule in Ratzeburg arbeiten mit Originaldokumenten aus der NS-Zeit

Durch Nachfragen - und Diskussion der Schüler mit der Vortragenden Bettina Evert, wurde den Schülern bewusst, dass die persönlichen Freiheiten unter den Jugendlichen- und Erwachsenen der jüdischen Bevölkerung, wie telefonieren, Radio hören, schwimmen gehen und z.B. ins Kino gehen oder ein Konzert besuchen, fast total eingeschränkt waren. Bettina Evert zeigte auch das Original des Judensterns, welche die jüdischen Mitbürger auf ihrer Kleidung tragen mussten. Die Fragebeiträge der Schüler führten auch zu den schrecklichen Ereignissen in den Konzentrationslagern(KZ) in der Nazizeit. Die Schüler erfuhren, dass 6 Millionen jüdische Mitbürger von den Nazis ermordet wurden und vor dem Krieg in Hamburg 22.000 jüdische Mitbürger - und im Mai 1945 nur noch ca. 650 jüdische Mitbürgerin Hamburg lebten. 

Bettina Evert bedankte sich zum Schluss für die lebhafte Beteiligung und Mitarbeit bei den Schülern. Der Kinderschutzbund wird die Vortragsreihe in den Schulen des Kreises weiter in Kooperation anbieten, denn dieses mobile museumspädagogische Angebot, ist hervorragend geeignet, die Nazivergangenheit den Schülern im Kreis präventiv zu vermitteln, erklärte Franz Albracht vom Kinderschutzbund.

Text und Bilder: Kinderschutzbund Kreisverband Herzogtum Lauenburg