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11.02.2016

Aus unseren Partnerstädten ...
Neue Sehenswürdigkeiten auf dem Domplatz in Ribe

Aus unseren Partnerstädten ...

 

Der Inselstadt Ratzeburg sind enge Kontakte zu ihren sieben Partnerstädten ein wichtiges Anliegen. Da man sich leider viel zu selten persönlich begegnen kann, werden zunehmend auch die Möglichkeiten der neuen Medien genutzt werden, um voneinander zu erfahren, was überall gerade Thema ist oder im Jahresverlauf an besonderen Festlichkeiten oder Baumaßnahmen ansteht. So erreicht uns ein Bericht aus Ribe von Ruth Christensen vom Partnerstadtverein in Ribe zu einer neuen Sehenswürdigeit auf dem Domplatz in Ribe ... 

Neue Sehenswürdigkeiten auf dem Domplatz in Ribe 

Weihnachten 1999 ist das große Wohngebäude „Lindegaarden“, das dem Dom gegenüber lag, total abgebrannt. Zum Glück wurden Personen nicht verletzt. Danach lag aber die Brandstätte jahrelang wie eine offene Wunde in der geschlossenen Häuserreihe um den Dom.

Für Archäologen war es ein „gefundenes Fressen“, so nah am Dom ausgraben zu können. Viele alte Grabstätten wurden freigelegt. Das interessanteste waren aber die Ruinen des Kanonikerklosters, das schon um 1100 gebaut wurde.  

Am 21. Januar 2016 wurde ein ganz spezielles Gebäude über den Ruinen des Klosters eingeweiht. Der neue „Kannikegården“ (Domherrhof) gehört dem Gemeindekirchenrat des Doms. Die Ruinen sind für die Öffentlichkeit sichtbar und zugänglich. Sonst können die Ripenser nur den großen Saal im 2. Stockwerk zu Vorträgen, Konzerten und anderen Veranstaltungen besuchen. „Keine weißen Wände“ war die Richtlinie des Architekten von der Firma Lundgaard und Tranberg, und danach hat sich der Bauherr gerichtet. Am Wochenende nach der Einweihung war Kannikegården offen für Ribes Bürger, und viele möchten das schöne Haus besichtigen. 

Über dem Glasfundament sind 2 Stockwerke, viele kleine Büros für die Angestellten des Doms im 1. Stock und ganz oben gibt es den Saal mit Platz für 100 Gäste. Auch der Domprobst Torkild Bak war mit seinem neuen Büro zufrieden. Kannikegården hat 32,5 Millionen Kronen (4,3 Millionen Euro) gekostet. Die Mauern und das Dach sind aus Ziegelsteinen gebaut, und ihre Farbe passt zu den alten Häusern der Mittelalterstadt. 

Anfang Dezember 2015 wurde eine andere neue Attraktion am Dom enthüllt. Eine moderne Statue vom Bischof Ansgar hat seinen Platz am Eingang des Doms gefunden. Ansgar von Bremen (801 – 865) war ein Mönch der Benediktiner, Erzbischof von Hamburg und Bremen und Missionsbischof für Skandinavien. Wegen seiner Verdienste um die Ausbreitung des Christentums in Schweden, Dänemark und Schleswig nennt man Ansgar den „Apostel des Nordens“. Aus historischen Quellen wissen wir, dass Ansgar um 855 vom dänischen König Horik ein Grundstück in Ribe erhielt. Das deutet darauf hin, dass es Ansgars Friedhof ist, von dem Spuren bei Ausgrabungen um den Dom gefunden wurden – und dass es ihm gelungen ist, einen Großteil der Bewohner Ribes zu christianisieren. Von seinem erhöhten Platz hat Ansgar jetzt den besten Blick auf den neuen Kannikegården. Wenn Skulpturen erzählen könnten ..................... 

Ruth Christensen
Partnerstadtverein in Ribe