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27.05.2025

10 Jahre »Engagierte Stadt«
Gemeinsam für lebendige und zukunftsfähige Stadtgesellschaften

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums kamen vor wenigen Tagen 150 Vertreterinnen und Vertreter der 'Engagierten Städte' zum deutschlandweiten Netzwerktreffen 2025 in der Lutherstadt Wittenberg zusammen. Die Initiatoren und Partner zogen dort eine positive Bilanz des gemeinsam Erreichten: Über 100 'Engagierte Städte' sind inzwischen Teil des bundesweiten Netzwerks – sie alle eint das Ziel, Engagement zu fördern und gemeinsam ihre Stadtgesellschaft zukunftsfähig, solidarisch und lebendig zu gestalten. „Die 'Engagierte Stadt' steht für eine neue Kultur der Zusammenarbeit. Es geht nicht nur um Projekte, sondern um verlässliche Netzwerke und gemeinsame Verantwortung. Hier arbeiten Akteur*innen langfristig zusammen an gemeinsamen Themen“, betont Dr. Lilian Schwalb, Geschäftsführerin Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement (BBE), Trägerin des Programms. 

Beteiligung, die wirkt – vor Ort und darüber hinaus

Im Mittelpunkt des als Förderprogramm gestarteten Modells, das sich mittlerweile zu einem Engagement-Netzwerk entwickelt hat, steht die Überzeugung, dass Engagement ein zentraler Baustein für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Durch die Vernetzung von Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft entstehen nachhaltige Strukturen, in denen Beteiligung und freiwilliges Engagement wachsen und wirken kann. Ob Bürgerwerkstätten, lokale Engagementstrategien oder innovative Formen der Mitbestimmung ... 'Engagierte Städte' zeigen eindrucksvoll, wie Teilhabe konkret gelebt werden kann. Dabei setzen sie auf sektorübergreifende Kooperationen und echte Entscheidungsspielräume für die Menschen vor Ort.

"Wir sind in Ratzeburg dem Netzwerk »Engagierte Stadt« mit der Überzeugung beigetreten, selbst eine engagierte Stadt mit einer engagierten Stadtgesellschaft zu sein. Auch wir wollen, ganz im Sinne des Leitbildes der »Engagierte Stadt«, den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch Teilhabe und Engagement aktiv fördern. In dem Netzwerk können wir dabei viel von anderen 'Engagierten Städten' lernen, aber auch unsere Erfahrungen teilen. Eine 'Engagierte Stadt' zu sein ist für uns, Inspiration, Verantwortung und Selbstverständnis", sagt Bürgermeister Eckhard Graf.

Gemeinsam geht es besser voran. Denn jeder Verein, jede Organisation, jedes Unternehmen und jede Stelle in der Verwaltung hat ihren eigenen Wirkungskreis. Und unter dem Dach der 'Engagierte Stadt' verzahnen sich diese Wirkungskreise mehr und mehr. Der gemeinsame Austausch und die Zusammenarbeit führen dazu, dass die Rahmenbedingungen für Ehrenamt und Engagement vor Ort verbessert werden. Die Fäden laufen zusammen, man kommt ins konkrete Handeln und kann auch strategisch gemeinsam die Zukunft gestalten. Doppelstrukturen werden vermieden und Ressourcen gebündelt. Die 'Engagierte Stadt' zeigt: Jede und jeder kann etwas bewegen, aber zusammen gelingt es besser! Sicher ist, das von Zivilgesellschaft, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft gemeinsam getragene Engagement macht Kommunen zukunftsfest und Stadtgesellschaften resilient.

10 Jahre – und der Blick nach vorn

Das Jubiläum ist auch Anlass, in die Zukunft zu blicken: Das Interesse am Netzwerk wächst stetig, viele Kommunen möchten Teil der Engagierten Stadt werden, weitere Bundesländer kommen als Partnerinnen hinzu. Umso wichtiger sei eine dauerhafte Unterstützung durch die Politik, so die einhellige Forderung aus dem Netzwerk. Denn: Eine zukunftsfähige Stadt braucht nachhaltige Engagementstrukturen – finanziell, personell und strategisch gut aufgestellt.

Bastian Sieler, Oberbürgermeister der Engagierten Stadt Stendal bringt folgenden Wunsch für das Netzwerk hervor: „Wir wollen Engagement stärken! Dauerhafte Strukturen und ihre Verstetigung sind dabei von großer Bedeutung. Wir brauchen Unterstützung in den Kommunen, um das zu erhalten. Wir wollen nicht an falschen Stellen sparen. Ich wünsche mir, dass Freiwilligenagenturen und ähnliche Orte wachsen. Und ich wünsche mir vor allem, dass die Empathie nicht verloren geht. Denn wir alle wollen doch Dinge zum Besseren verändern. Ich wünsche mir, dass die Engagierten Städte Orte des Miteinanders sind und bleiben!"

Beim Auftakt zum Netzwerktreffen in der Lutherstadt Wittenberg gab Dr. Prof. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister von Wuppertal einen Input. Auch er gratuliert dem Netzwerk: „Ich wünsche mir, dass die positive Energie in diesem Netzwerk weiter viral geht und wächst in den nächsten 10 Jahren. Dieses Zuvertrauen sollten wir haben und vor allem dazu beitragen, dass es künftig so bleibt.“

Über das Netzwerk „Engagierte Stadt“

Seit 2015 fördert das Netzwerkprogramm „Engagierte Stadt“ den Aufbau bleibender Engagementlandschaften in ausgewählten Städten und Gemeinden Deutschlands. Es sind belastbare und gut aufgestellte Netzwerke in den beteiligten Städten entstanden. Engagierte Städte profitieren vom Austausch erprobter Praxislösungen und der Vielfalt lokaler Konzepte. Sie sind Teil eines Netzwerks, das gelungene Praxis vor Ort sichtbar macht und mit starken Partner*innen bürgerschaftliches Engagement auf allen Ebenen stärkt. Dadurch haben sich die Bedingungen für bürgerschaftliches Engagement und Beteiligung vor Ort nachweislich verbessert. Ziel ist es, vor Ort gute Rahmenbedingungen für das bürgerschaftliche Engagement und die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen dauerhaft zu schaffen.

Das Programm wird durch ein Konsortium auf der Bundesebene getragen, dem das Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Bertelsmann Stiftung, das Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement, die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt und die Körber-Stiftung angehören.

Weitere Partner*innen sind die Länder Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, die Breuninger Stiftung, der Deutsche Städte- und Gemeindebund, der Deutsche Städtetag, sowie die Metropolregion Rhein-Neckar sowie die Offensive Mittelstand.

Quelle: Programmbüro "Engagierte Stadt"